Die VoIP-Migration richtig planen

14.01.2005
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Ist der Bandbreitenbedarf der IP-Telefonie heute noch eine Schlüsselanforderung an ein Netz, so ändert sich dies laut Gartner in den nächsten Jahren dramatisch. Nach Einschätzung der Analysten macht das Telefonieren über IP im Jahr 2008 nur noch zehn Prozent des Bandbreitenbedarfs eines Anwenders aus. Möglich wird dies durch die Entwicklung wirkungsvollerer Audiocodecs, die es erlauben die Sprache effizienter zu komprimieren, so dass weniger Bandbreite benötigt wird.

Checkliste VoIP-Einführung

• Was kostet die alte Infrastruktur?

• Welches Einsparpotenzial bringt VoIP?

• Wo können Synergien genutzt werden?

• Werden die Bedürfnisse der Fachabteilungen berücksichtigt? In abteilungsübergreifenden Arbeitsgruppen eruieren.

• Ist das Weitverkehrsnetz VoIP-tauglich?

• Wo liegen Engpässe?

• Entspricht die unternehmenseigene Sicherheits-Policy den Anforderungen der IP-Telefonie?

• Ist eine mehrstufige Migration ratsam, da sonst zu viele Aufgaben auf einmal zu bewältigen sind?

• Welcher Hersteller erfüllt die Anforderungen am besten?

• Kann der Anbieter Referenzprojekte vorweisen?

Bereits heute könnte ein IT-Verantwortlicher durch den Einsatz eines G.729-Codecs die benötigte Bandbreite für ein IP-Telefonat auf 8 Kbit/s reduzieren - die damit erzielte Sprachqualität ist aber kaum für die Kommunikation mit externen Kunden oder Geschäftspartnern geeignet. Allerdings existieren im Rahmen der G.729-Spezifikation interessante Entwicklungsansätze für neue Codecs, die bei einem Bandbreitenbedarf zwischen acht und 16 Kbit/s künftig Telefonate in Stereo und mit beinahe CD-Qualität erlauben sollen. Insgesamt wird jedoch der Bedarf an Bandbreite weiter anwachsen, denn die Einsparungen auf der Sprachseite werden von neuen Applikationen wie IP-Videokonferenzen wieder aufgefressen.

MPLS als WAN-Backbone