Die verflixte EDV

03.09.1976

"Sollte unserer EDV ein Fehler unterlaufen sein, bitten wir Sie um Nachsicht (mit der verflixten EDV!)." Dieser Satz stammt keineswegs aus einer der vielen Glossen, die beinahe tagtäglich in der Tagespresse erscheinen. Er steht als "Kleingedrucktes" auf den maschinell erstellten Kontoauszügen, die der Münchner Verlag Wirtschaft, Recht & Steuern monatlich an seine Kunden verschickt.

Computerwoche-Leser Gernot Wolber (die genaue Anschrift ist der Redaktion bekannt) kam das "spanisch" vor. In einem Leserbrief an CW schreibt er, "daß der WRS-Verlag Schwierigkeiten mit seiner EDV zu haben scheint". In seinem Brief heißt es weiter:

Vielleicht können Sie es ermöglichen, diesem EDV-Unwissenden ein Freiabonnement Ihrer Zeitschrift zukommen zu lassen, damit das Management dort seine Erkenntnisse nicht aus den "Stern" en beziehen muß. Es wird so langsam zur Gewohnheit in deutschen Landen, daß nach dem Aussterben der Lehrlinge (auch dem Namen nach) jetzt die EDV als Universal-Schuldiger herhalten muß. Daß dabei aber ein Verlag mitspielte der in seinem Namen behauptet, etwas vom Wirtschaftsleben zu verstehen, scheint bedenklich. Aufklärung tut not!

Soweit Wolber.

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WSR-EDV-Leiter Hopfner - auf den "verflixten" Punkt angesprochen - reagierte gelassen: "Unsere Kunden wissen, daß an einem fehlerhaften Kontoauszug nicht eigentlich der Computer schuld ist, sondern menschliches Versagen dahintersteht." de