Umfrage von Logicalis

Die veränderte Rolle der CIOs

31.10.2016
Von 
Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

Wie ticken die deutschen CIOs?

Betrachtet man nun die Antworten der 78 von Logicalis befragten CIOs aus Deutschland, zeigt sich ein leicht verändertes Bild. Zwar nehmen die deutschen CIOs den digitalen Wandel mindestens ebenso schnell und intensiv wahr wie ihre Kollegen vom Rest der Welt, aber es gibt auch deutliche Unterschiede.

2013 hat sich fast die Hälfte der von Logicalis befragten CIOs zum Ziel gesetzt, mindestens 70% ihrer Zeit für strategische Initiativen aufzuwenden. Bis 2016 realisiert hab das nur 14%.
2013 hat sich fast die Hälfte der von Logicalis befragten CIOs zum Ziel gesetzt, mindestens 70% ihrer Zeit für strategische Initiativen aufzuwenden. Bis 2016 realisiert hab das nur 14%.
Foto: Logicalis

So setzen etwa deutsche IT-Chefs nur halb so viel auf Outsourcing und Cloud-Services, wie CIOs im Ausland. 15 Prozent der CIOs hierzulande greifen gar nicht auf externe Anbieter zurück, weltweit sind gibt es nur acht Prozent. Damit gibt es in Deutschland doppelt so viele Outsourcing-Verweigerer wie im Rest der Welt.

Auch was die Zusammenarbeit mit der Schatten-IT betrifft, ergibt sich ein ähnliches Bild. Die Studie zeigt für Deutschland insgesamt etwa halb so hohe Werte. Besonders groß ist die Differenz bei der Angabe, man arbeite "nie" mit IT-Mitarbeitern anderer Fachbereiche zusammen: Mit 32 Prozent erreicht Deutschland den vierfachen Wert vom weltweiten Durchschnitt (acht Prozent).

Gefahren werden von CIOs in Deutschland teilweise deutlich höher bewertet als im globalen Vergleich. Während 48 Prozent aller CIOs Ransomware als wesentliche Bedrohung in den kommenden zwölf Monaten einschätzen, liegt der Wert in Deutschland bei 78 Prozent.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass deutsche CIOs in puncto Digitalisierung durchaus mit der weltweiten Entwicklung mithalten können, dies allerdings primär nur aus der eigenen IT-Abteilung heraus.

Fraglich ist laut Logicals, ob dieses Bild bei anziehendem Tempo der Digitalisierung so bestehen bleibt. Während IT-Abteilungen in anderen Ländern bereits den "Change" in Richtung Outsourcing und produktiver Zusammenarbeit mit der Schatten-IT vollziehen, hinkt Deutschland noch hinterher. Darin liege möglicherweise ein Risiko, so die Einschätzung des Systemhauses.

Die Risiken für deutsche CIOs

Die Entscheider bei Logicalis bezweifeln, dass deutsche CIOs das Tempo der digitalen Transformation mitgehen können. Die zögerliche oder gar fehlende Bereitschaft der hiesigen IT-Abteilungen, in Outsourcing und in die Zusammenarbeit mit den Fachbereichen zu investieren, könnte deutsche CIOs noch vor große Herausforderungen stellen, weil sie schon innerhalb der nächsten Monate an ihre Grenzen stoßen werden.

Die gesamte CIO-Studie von Logicalis erhalten Sie hier