Umfrage von Logicalis

Die veränderte Rolle der CIOs

31.10.2016
Von 
Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

Fehler der CIOs

Bereits 2013 hat sich fast die Hälfte der von Logicalis befragten CIOs zum Ziel gesetzt, mindestens 70 Prozent ihrer Zeit für strategische Initiativen aufzuwenden. Doch wie viele CIOs haben dieses Ziel tatsächlich erreicht? Nicht viele - nur 14 Prozent.

Die Verlagerung der CIO-Tätigkeit hin zu mehr strategischen Aufgaben geht weiter schleppend voran. Den überwiegenden Teil ihrer Arbeitszeit wenden CIOs nach wie vor operativ fürs Tagesgeschäft auf.

Logicalis findet diesen Trend bedenklich. Er stehe in deutlichem Gegensatz zu der Geschwindigkeit, mit der der digitale Wandel voranschreitet. Diese Tatsache werde CIOs und ihre Teams vor große Herausforderungen stellen.

Das Systemhaus empfiehlt CIOs und IT-Leitern, sich zu "Digital Enablern" zu wandeln. Nur so könnten sie die erforderlichen Infrastrukturen, Services und Supportleistungen bereitstellen, um ihre Unternehmen auf den Digitalisierungspfad zu führen und sie somit zukunftsfähig zu mchen.

Gleichzeitig sollten CIOs laut Logicalis all die die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um ihre Unternehmen vor den inhärenten Gefahren aus dem Netz zu schützen.

Rüdiger Rath, Europa-Chef von Logicalis: "CIOs können sich stark in die Digitale Transformation ihrer Unternehmen einbringen, indem sie gemeinsam mit den Fachbereichen und Partnern den Kurs im eigenen Unternehmen bestimmen."
Rüdiger Rath, Europa-Chef von Logicalis: "CIOs können sich stark in die Digitale Transformation ihrer Unternehmen einbringen, indem sie gemeinsam mit den Fachbereichen und Partnern den Kurs im eigenen Unternehmen bestimmen."
Foto: Logicalis

Schatten IT nimmt rasant zu

Immer öfter werden CIOs komplett übergangen, wenn es um die Anschaffung von neuen Technologien in ihren Unternehmen geht. Der Anteil derjenigen, die angeben, dass das oft, sehr oft oder fast immer zutrifft, ist innerhalb der vergangenen zwölf Monate von 29 auf 39 angestiegen.

Logicalis erklärt sich das mit der oben erwähnten Selbsteinschätzung der CIOs, sich nicht ausreichend auf strategische Aufgaben zu konzentrieren. Die Bedeutung und damit die Stellung der CIOs in der Unternehmens-Hierarchie sinken, die vermeintlichen "IT-Leiter" werden zu "IT-Verwaltern". Die eigentlichen IT-Investitionsentscheidungen treffen die Fachabteilungen.

Potential von Big Data bleibt weitgehend ungenutzt

Doch es gibt auch IT-Segmente, die von den Fachabteilungen noch nicht "entdeckt" wurden, nämlich die mit dem ominösen Begriff "Big Data" verknüpften Möglichkeiten von "Predictive Analytics".

Zwar bestätigte mehr als die Hälfte (52 Prozent) der von Logicalis befragten CIOS, sich mit Big Data zu beschäftigen, doch diese Technologie gilt in den Unternehmen noch weitgehend als reine "IT-Angelegenheit".

Hier rät nun Logicalis den CIOs, ihren Fachabteilungen die Vorteile der Big Data-Analysen anschaulich darzustellen. Denn lediglich 23 Prozent der befragten CIOs antworteten, dass ihre Fachbereiche in Big Data-Analysen involviert sind, und nur in jedem 14ten von Logicalis betreuten Unternehmen (sieben Prozent) ist die Führungsebene mit den Möglichkeiten von Big Data vertraut. Hier Abhilfe zu schaffen, muss für jeden CIO Priorität sein, lautet die Empfehlung von Logicalis.

41% der CIOs arbeiten mindestens einmal wöchentlich mit den IT-Teams aus den Fachabteilungen zusammen.
41% der CIOs arbeiten mindestens einmal wöchentlich mit den IT-Teams aus den Fachabteilungen zusammen.
Foto: Logicalis