Umfrage von Logicalis

Die veränderte Rolle der CIOs

31.10.2016
Von 
Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Bereits zum vierten Mal hat Logicalis CIOs zu ihrer aktuellen Lage befragt. Wichtigstes Ergebnis der Umfrage: Die Rolle des IT-Leiters wandelt sich rasant im Zuge der digitalen Transformation.

Insgesamt hat das Systemhaus 708 IT-Leiter mittelständischer Firmen in 24 Ländern weltweit befragt, darunter 78 CIOs aus Deutschland. Ein Kernergebnis der diesjährigen Logicalis-Umfrage ist ganz klar: Eine direkte Konsequenz des digitalen Wandels ist die Dezentralisierung der IT. Und die Aufgaben der CIOs werden immer komplexer und vielfältiger. Denn die IT-Leiter müssen nicht nur mit ihren Geschäftsführern und CEOs reden, sondern auch mit allen Fachabteilungsleitern.

Fast ein Viertel der von Logicalis befragten CIOs, genau 23 Prozent von ihnen, arbeitet täglich mit IT-Experten zusammen, die in den unterschiedlichen Fachbereichen angestellt sind und dort fachspezifische Anwendungen entwickeln. Zum Teil kommen dabei auch Cloud Services zum Zuge, weil nur auf diese Weise, die IT-Bedürfnisse in den Fachabteilungen in angemessener Zeit und mit vertretbarem Aufwand befriedigt werden.

Weil dezentralisierte IT-Ressourcen häufig zu digitalen Umwälzungen von innen heraus führen und damit sogenannte Schatten-IT-Strukturen entstehen lassen, sind in den Fachabteilungen immer häufiger offiziell IT-Mitarbeiter beschäftigt, die nicht mehr der Kontrolle der CIOs unterstehen. Dies ist den Aussagen der von Logicalis befragten CIOs in 84 Prozent der Unternehmen der Fall.

Chris Gabriel, Chief Digital Officer bei Logicalis: "Weil der Prozess der digitalen Innovation sich beschleunigt und neue Mitbewerber auf den Plan ruft, müssen Unternehmen schnell auf digital orientierte Geschäftsmodelle umsatteln."
Chris Gabriel, Chief Digital Officer bei Logicalis: "Weil der Prozess der digitalen Innovation sich beschleunigt und neue Mitbewerber auf den Plan ruft, müssen Unternehmen schnell auf digital orientierte Geschäftsmodelle umsatteln."
Foto: Logicalis

App-Entwicklung im eigenen Haus

Mehr als drei Viertel der von Logicalis befragten Unternehmen, nämlich 77 Prozent, beschäftigen sich bereits mit dem Thema "Software Development". Sowohl Fach- als auch IT-Abteilungen entwickeln eigene Anwendungen- oft auch mit Hilfe von externen Spezialisten.

Dieses Ergebnis bestätigt den Trend unter den Logicalis-Kunden, die sich vermehrt Unterstützung von außen holen, um die Apps zu finden, die ihre eigenen Kernprozesse schneller und einfacher digitalisieren können.

IoT im Kommen

Für rund ein Fünftel der von Logicalis befragten Unternehmen (19 Prozent) ist IoT (Internet of Things) bereits heute Realität, mehr als die Hälfte (57 Prozent) glaubt, sich im Laufe der kommenden zwei Jahre mit IoT auseinander setzen zu müssen und nur jeder zehnte Befragte (elf Prozent) geht nicht davon aus, dass IoT sich in irgendeiner Weise auf sein Kerngeschäft auswirken wird. Hier vertritt Logicalis die Meinung, dass auch diese Unternehmen ihre Ansicht bald ändern werden - sobald die weitreichenden Auswirkungen der vernetzten, per Software gesteuerten Geräte, deutlicher zu Tage treten werden.

77% aller Unternehmen entwickeln eigene Applikationen, 64% davon beschäftigen interne Entwickler.
77% aller Unternehmen entwickeln eigene Applikationen, 64% davon beschäftigen interne Entwickler.
Foto: Logicalis