Big Blues PC-Familie seit einem Jahr auf dem Markt

Die Value-Point-Serie wird um ein Pentium-Rechner erweitert

15.10.1993

STUTTGART (CW) - Zum ersten Jahrestag der Marktein-fuehrung ihrer Value-Point-Serie erweitert die IBM Personal Computers Europe die Familie um ein neues Modell mit Pentium-Prozessor. Mit einer Taktfrequenz von 60 Megahertz und PCI-Local-Bus-Architektur faellt der Zuwachs recht ueppig aus. Abgerundet wird die Serie durch einen weiteren energiesparenden Rechner.

Unter der Bezeichnung "Value Point P60/D" wird die neue Pentium- Maschine verkauft. Fuer rund 11 000 Mark erhalten Interessenten einen Rechner mit internem 16-KB-Cache und 8 MB RAM (maximal 64 MB). Zwei mit 30 Megahertz getaktete und 32 Bit breite PCI-Local- Bus-Steckplaetze sorgen fuer die schnelle interne Kommunikation. Darueber hinaus stehen zwei weitere AT-Slots zur Verfuegung.

Pentium PCs auch von Discountern

Fuenf Massenspeichereinschuebe ermoeglichen dem Anwender eine individuelle Konfiguration. Deren zwei sind allerdings bereits durch Harddisk und Diskettenlaufwerk belegt. Die Festplat- tenkapazitaet umfasst standardmaessig 527 MB. Zur Auswahl stehen zwei weitere Modelle in den Groessen 340 MB oder 424 MB. Zusaetzlich wird der Rechner mit 256 KB sekundaerem Cache-Speicher und 1 MB Video- RAM ausgeliefert. Unberechtigte Zugriffe auf kritische Informationen werden mittels zweier Passwortebenen unterbunden.

Dass die grosszuegige Ausstattung, aber auch das IBM-Logo seinen Preis hat, zeigt ein Blick auf den Discountermarkt. Waehrend IBM seinen neuen Rechner lediglich fuer Ende Oktober ankuendigte, verkauft Vobis bereits Pentium-Rechner fuer rund 7000 Mark. Die Festplatte ist mit 340 MB etwas kleiner, jedoch beinhaltet der Kaufpreis ein CD-ROM-Laufwerk inklusive der CD-Applikationen Excel und Winword.

Der zweite grosse PC-Dis-counter im Lande wird Anfang 1994 den ersten Rechner mit Intels Prozessor der fuenften Generation ausliefern. Escoms Designprodukt "Quattro Tower P60" kommt voraussichtlich mit 8 MB RAM und 420 MB Festplat-tenkapazitaet daher. Er soll fuer rund 6000 Mark erhaeltlich sein.

Die zweite Neuerung im Hause IBM faellt bescheiden aus. Als Energiesparmodell angekuendigt, entpuppt sich Big Blues oekologischer Ansatz als eine Software-Erweiterung der 6381-Modelle aus der Value-Point-Serie. Kuenftig werden diese Geraete mit der Diskettenversion einer Power-Management-Software ausgeliefert. Das Programm kann unter Windows (nicht unter OS/2) installiert werden und verringert den Energieverbrauch laut Hersteller auf zirka 30 Watt. Ist der Rechner mit einem Multiscan-Monitor ausgestattet, aktiviert die Software zudem in laengeren Pausen den Sleep-Modus des Bildschirms.

IBM verzichtet darauf, die Software-Erweiterung als Grund fuer Preiserhoehungen heranzuziehen. Zur Zeit kosten die 6381-Rechner mit 486er Prozessoren - ohne Festplatte und Monitor - zwischen 1650 Mark und 2800 Mark.