Wenig Interesse an neuem Cabletron-Switch

Die US-Anwender zeigen ATM immer häufiger wieder die kalte Schulter

19.06.1998

In den USA zeichnet sich ein Meinungsumschwung in Sachen ATM ab. Immer mehr Unternehmen bevorzugen Gigbit Ethernet anstelle von ATM. Selbst im Gesundheitswesen, in der Vergangenheit immer Vorreiter in Sachen ATM, kistallisiert sich eine Trendwende heraus. "Wir nutzen künftig Gigabit Ethernet für unsere Imaging Syteme, da dies billiger ist", begründet Tom Landis, Chief Network Officer an der University of Maryland Medical System in Baltimore, seine ablehnende Haltung.

Eine Meinung, die auch Maribel Lopez, Analyst bei Forrester Research, vertritt. Nach Ansicht des Marktbeobachters ist mit Gigabit Ethernet eine Migration zu ATM unter Geschwindigkeitsaspekten nicht mehr zwingend notwendig. "Zumal dieses Verfahren", so Lopez, "eine kostengünstige Alternative ist, die weniger Overhead erzeugt." Diese Einschätzung bestätigt auch das Preisniveau des neuen Cabletron Switch. Der "Smart Switch 6500 ATM" kostet pro 155 Mbit/s-Port etwa das gleiche wie ein Gigabit-Anschluß, doch dieser weist eine sechs Mal höhere Bandbreite auf.

Allerdings spricht bei vielen Anwendern nicht nur der Preis für Gigabit Ethernet. So will beispielsweise der Verantwortliche eines Stromerzeugers, der heute eine gemischte Umgebung aus Switched Ethernet und FDDI betreibt, künftig auf die schnellere Gigabit-Variante migrieren. Der Grund: In Sachen Ethernet verfügt das Unternehmen bereits über das notwendige Know-how. Ein Argument, das auch oft in Analystenkreisen zu hören ist.