Kommentar

Die Tücken des LAN-Outsourcing

13.03.1998

Die Deutsche Messe AG hat sich von der Hatz auf schnellebige Trends befreit. Im hartumkämpften deutschen Messegeschäft, wo die Aussteller durchaus die Macht haben, die neueste IT-Infrastruktur zur Demonstration ihrer Produkte einzufordern, haben die Hannoveraner folgerichtig die Verantwortung einem Dienstleister übertragen.

Das Beispiel spiegelt den Reiz des LAN-Outsourcings wider. Der Administrator spielt in diesem Umfeld nicht mehr den Feuerwehrmann für die Infrastruktur, sondern definiert die für das Unternehmen erforderlichen Dienste. Seine Aufgabe ist es, die Forderungen der Nutzer gegenüber dem Dienstleister durchzusetzen. Wie jede Individuallösung läßt sich das Beispiel aus der niedersächsischen Landeshauptstadt nur bedingt auf andere Branchen übertragen. Dies gilt insbesondere, wenn viele geschäftskritische Daten das Netz passieren.

In diesem Fall müssen sich Anwender daher zunächst die Frage nach der Sicherheit stellen, denn immerhin obliegt beim Outsourcing die interne Kommunikation einem externen Service-Anbieter. Mit der Auslagerung verliert das Unternehmen zudem Anschluß an das Know-how der jüngsten Entwicklung, die sich vorteilhaft für die eigentliche Geschäftsabläufe nutzen ließe. Wer den digitalen Informationsaustausch als strategisches Werkzeug für die eigene Wettbewerbsfähigkeit betrachtet, kann am Outsourcing kein Interesse haben.