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SAP, Telekom, Siemens, BASF

Die Top Ten DAX-Konzerne im Website-Check

14.12.2011
Von  und


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.
Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

Platz 9 - Telekom.com: So spannend wie die Telefonrechnung

Die Telekom müht sich um die Darstellung als Social-Media-affines Unternehmen - überzeugt uns aber nicht bei der Umsetzung.
Die Telekom müht sich um die Darstellung als Social-Media-affines Unternehmen - überzeugt uns aber nicht bei der Umsetzung.
Foto: Stefan von Gagern

Weiß, grau, Magenta-Farbakzente: Die Website der Telekom kommt bis auf ein großes Topthemen-Fenster auf der Startseite zwar genau in der Optik, die der Besucher erwarten würde, zeigt sich dabei aber kaum spannender als die letzte Telefonrechnung. Verwunderlich ist, warum der Platz auf der Startseite so ungeschickt genutzt wird. Inhalte werden nur mit einer einzigen Zeile angerissen und in sperrige Kästen umgeben von Weißraum gepackt. Zum weiterführenden Lesen braucht es immer einen Klick zusätzlich. Grafiken gibt es dazu nur in Briefmarkengröße. Heraus kommt eine wenig sagende, kaum überblickbare Ansammlung von Links in einem zerfledderten Kasten-Layout.

Immerhin steckt hinter der animierten Navigation im Topthemen-Fenster eine gute Idee: Beim Aufschieben eines Themas verwandeln sich die anderen drei in Miniatur-Bilder, die neben dem gewählten immer noch sichtbar und im Zugriff bleiben. Die teils verpixelten, weil größenmäßig viel zu stark aufgeblasenen Bilder in dem sonst guten Teaser verschlechtern jedoch den Eindruck.

Die hauseigene Videoplattform Telekom TV wirkt deutlich moderner als der übergeordnete Unternehmensauftritt.
Die hauseigene Videoplattform Telekom TV wirkt deutlich moderner als der übergeordnete Unternehmensauftritt.
Foto: Stefan von Gagern

Die Telekom müht sich um die Selbstdarstellung als Social-Media-affines Unternehmen. Winzig dargestellte Videos und die fehlende Weiterempfehlungsfunktion unter den Texten lassen jedoch schnell Zweifel aufkommen, ob das Thema im Konzern wirklich verstanden, geschweige denn konsequent umgesetzt wurde. Im Inhaltsbereich finden sich ebenfalls gute Detailideen, wie etwa eine Vorlese-Funktion für Medieninformationen. Doch wieder hakt es an der Umsetzung: Wenn man schon die Funktion per MP3-Streaming implementiert und die gesprochene Version zum Download anbietet, wäre ein Profisprecher besser gewesen als die holprige Roboterstimme vom Webservice Readspeaker.com. Dass es anders und besser geht, zeigen Unterbereiche der Site wie die verlinkte Video-Plattform Telekom TV: Mit ihrer Web 2.0-Optik, den animierten Menüs und einer gelungenen Social-Media-Einbindung ist sie dem Mutterportal deutlich voraus.

Fazit: Ein mittelmäßiger Unternehmensauftritt mit guten Ansätzen, aber Bedienungs-Mängeln und wenig spannendem Design. Hinzu kommt eine unterdurchschnittliche Performance auf der stationären Website, die die gute Performance des mobilen Angebots nur halbwegs auffangen kann.