CW-Ranking

Die Top-IT-Vorstände im Mai 2008

19.06.2008

Henning Kagermann auf der Sapphire

Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände Mai 2008.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände Mai 2008.
Foto: Computerwoche

Weit abgeschlagen von seinen Kontrahenten hat es SAP Co-Vorstand Henning Kagermann mit insgesamt 57 Nennungen dennoch auf Platz drei der meistgenannten IT-Vorstände geschafft. Das Thema, welches in diesem Monats heraus stach, waren das stagnieren des Wachstumsmotors bei SAP. Bei einem seiner letzten Auftritte auf der SAP-Hausmesse Sapphire versuchte Kagermann zusammen mit seinem Vorstandskollegen Léo Apotheker vor allem Befürchtungen zu zerstreuen, das Wachstum des Softwareherstellers könne sich verlangsamen. Im ersten Quartal hat das Geschäft von SAP vor allem wegen der Kaufzurückhaltung der Kunden in den Vereinigten Staaten gelitten. "Das ist nicht der Fall in Asien - und bislang nicht in Europa", sagte Kagermann. Und Apotheker bekräftigte, dass das Kerngeschäft der SAP äußerst gesund sei. Zurzeit versucht sich SAP in einem neuen Geschäftsmodell. Mit dem Produkt Business byDesign will SAP den Marktanteil bei kleinen und mittelständischen Unternehmen erhöhen. Dann muss das Walldorfer Unternehmen die Übername des französischen Anbieters von Business Intelligence-Plattformen, Business Objects, verarbeiten. Die Übernahme hat SAP fast fünf Milliarden US-Dollar gekostet. Und zu guter Letzt steht für das nächste Jahr ein Führungswechsel an der Spitze des Unternehmens an. Der Vertrag von Kagermann läuft im Mai 2009 aus. Ihm folgt dann der derzeitige Co-Vorstand Léo Apotheker. Dieses alles führt bei SAP zu den zurückhaltenden Wachstumsaussichten. Den Schwerpunkt ihrer Reden setzte das Führungsduo darauf, die 9000 Kunden und Partner in Berlin zu überzeugen, dass sich SAP auf dem richtigen Weg befinde. "Sie werden nicht viele Neuigkeiten auf der Sapphire hören - und das sind gute Nachrichten", sagte Kagermann. Von der Mittelstandssoftware Business byDesign werde SAP 2010 bereits profitieren. Auch Konzerne sollen Live-Software nutzen. "Das neue Modell wird teilweise bei größeren Kunden Einzug halten. Dort gibt es auch Niederlassungen, die einfachere betriebliche Abläufe haben", erklärte er.

Friedrich Joussen und die Telekomaffäre

Im Zuge der der Spionageaffäre der Deutschen Telekom hat es Vodafone-Chef Friedrich Joussen auf Platz vier des COMPUTERWOCHE-Rankings der meistgenannten IT-Vorstände geschafft. Anfang Juni wollen sich dazu Vertreter von Telekom und den Branchenverbänden im Innenministerium treffen, um über Konsequenzen aus der Affäre zu sprechen sowie über den besseren Schutz sensibler Daten. Auch Joussen ist zu diesem Gespräch eingeladen worden, lehnte jedoch ab. "Es geht um Gesetzesverstöße eines Unternehmens, nicht um grundsätzliche Sicherheitsfragen oder ein mangelndes Bewusstsein unserer Industrie für den Datenschutz", so der Vodafone-Chef in der Tageszeitung "Rheinischen Post". Joussen möchte sich wohl nicht in den Strudel mit hineinziehen lassen.