CW-Ranking

Die Top-IT-Vorstände im Juni 2008

16.07.2008

Wolfgang Ziebart – Auf in den Ruhestand

In diesem Monat hat es Wolfgang Ziebart als Infineon-Vorstand zum letzten Mal in die Top 5 des Computerwoche-Rankings geschafft. Dabei ging es in der deutschen Medienlandschaft weniger um sein Wirken bei dem Münchner Chiphersteller, sondern um seine üppigen Rentenbezüge. Während Ziebarts Nachfolger Peter Bauer dem Unternehmen tiefgreifende Einsparungen verordnete, um sein Rendite-Versprechen von zehn Prozent zu erreichen, hat Ziebart bei seinem Ausscheiden das Recht auf eine jährliche Firmenrente in Höhe von 560.000 Euro. Hinzu kommt ein einmaliges Ruhestandsgeld von 860.000 Euro. Ebenso läuft sein Vertrag offiziell noch bis September 2009, obwohl Ziebart vorzeitig aus seinem Amt schied und den Weg für Bauer freimachte. Das heißt, dass der ehemalige Manager sein Gehalt bis dahin auch weiterhin ausgezahlt bekommt. Das waren im vergangenen Jahr stattliche zwei Millionen Euro. Laut der „Süddeutschen Zeitung“ gehört Ziebart mit diesen Zahlungen nicht zu den Top-Verdienern unter den Dax-Managern, jedoch darf man nicht vergessen, dass Infineon zuletzt ein Minus von rund 368 Millionen Euro machte.

Friedrich Joussen, neuer Chef bei Arcor

Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im Juni 2008.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im Juni 2008.
Foto: Dow Jones insight

Mit der Meldung, dass Vodafone-Chef Friedrich Joussen zum August auch die Leitung bei der Festnetztochter Arcor übernehmen wird, hat es der Manager im Juni auf Platz vier der meistgenannten IT-Vorstände geschafft. Damit ist die Auflösung der gesamten Arcor-Führungsetage in vollem Gange. Laut der „Financial Times Deutschland“ soll der derzeitige Arcor-Chef Harald Stöber, der das Unternehmen seit elf Jahren führt, den Aufsichtsratsvorsitz von Joussen übernehmen. „Nach der kompletten Übernahme der Arcor-Aktien ist es jetzt wichtig, unsere Stärken zu bündeln. Um den integrierten Kommunikationskonzern richtig für die Zukunft aufzustellen, ist eine strategische Führung aus einer Hand erforderlich", so Joussen nach der Entscheidung. Somit ist die vielbeschworene Integration von Arcor Wirklichkeit geworden. Ein Grund für Joussen ist mit Sicherheit der DSL-Boom in Deutschland. Mit Hilfe von Arcor möchte der Manager Vodafone ein Stück vom DSL-Kuchen sichern und fordert laut der „Berliner Zeitung“ den Branchenprimus Deutsche Telekom heraus. In den kommenden fünf Jahren soll der Marktanteil von derzeit 13,6 Prozent auf mindestens 20 Prozent gesteigert werden, so Joussen. Weitere Anteile kämen gegebenenfalls durch Zukäufe hinzu.