CW-Ranking

Die Top-IT-Unternehmen im Juli 2008

18.08.2008
Gemeinsam mit Dow Jones präsentiert COMPUTERWOCHE.de Rankings der in der Presse meistgenannten IT-Unternehmen und der meistgenannten IT-Manager. Die Rangreihen werden monatlich aktualisiert. Sie basieren auf der Auswertung von rund 150 Tageszeitungen, Magazinen und Nachrichtenagenturen aus Deutschland. Nachfolgend präsentieren wir Ihnen den Index zu den meistgenannten IT-Unternehmen im Juli 2008.

Infineon, der Liebling unter den Dax 30-Unternehmen

Der Münchener Chip-Hersteller Infineon ist im Juli auf dem ersten Platz des COMPUTERWOCHE-Rankings gelandet. Während Infineon in den letzten Monaten in erster Linie durch seine defizitäre Tochter Qimonda Schlagzeilen machte, ist das Hauptthema in diesem Monat der größte Stellenabbau seit 2001. Die Ankündigung katapultierte Infineon kurzzeitig an die Spitze der DAX 30-Unternehmen und der Kurs der Aktie sprang um 5,3 Prozent auf 5,09 Euro. Laut der "Financial Times Deutschland" sollen bei Infineon voraussichtlich zirka 3000 Arbeitsplätze dem Rotstift zum Opfer fallen.

Die Top 10 der meistgenannten IT-Unternehmen im Juli 2008.
Die Top 10 der meistgenannten IT-Unternehmen im Juli 2008.
Foto: computerwoche

Das entspricht jedem zehnten Arbeitsplatz. In den deutschen Werken und Verwaltungen streicht Infineon jede fünfte Stelle, insgesamt 2000 Jobs. Auf diese Weise möchte Infineon-Chef Peter Bauer zirka 200 Millionen Euro im Jahr sparen. Damit signalisiert der erst seit Anfang Juli amtierende Firmenchef, dass er bei Infineon härter Durchgreifen will als sein Vorgänger Wolfgang Ziebart, der zum Schluss das Vertrauen des Aufsichtsratsvorsitzenden Max Dietrich Kley, der grauen Eminenz bei Infineon, verloren hatte. Gegen dessen Willen ist es kaum möglich, das Münchener Unternehmen selbständig zu leiten. Im Gegensatz zu Ziebart scheint Bauer das volle Vertrauen von Kley noch zu besitzen.

Trotzdem bleibt ein Wehrmutstropfen: die Tochter Qimonda. Der aktuell positive Aktienverlauf täuscht nicht darüber hinweg, dass Infineon schwache Zahlen für das Frühjahrsquartal veröffentlichte. Mit Sicherheit ist das durch den teilweise Schwachen Dollar, der den Preisdruck innerhalb der Branche verstärkt, bedingt. Infineon musste jedoch auch abermals seinen 77,5 prozentigen Anteil an Qimonda um 411 Millionen Euro abschreiben. Daher versucht Bauer die Anteile der früheren Tochter mit allen Mitteln zu verkaufen. Sollte dies bis Anfang 2009 nicht gelingen, werden die Aktien von Qimonda an die eigenen Aktionäre verteilt, dies sei allerdings die letztmögliche Lösung.

SAP weiter auf Erfolgskurs

Von der momentan schwachen Konjunktur, scheint SAP nicht betroffen zu sein. Das deutsche Softwareunternehmen liegt im Juli auf dem zweiten Platz des COMPUTERWOCHE-Rankings. Selbst die Analysten bei Sal. Oppenheim zeigten sich beeindruckt: "Das zweite Quartal hatte nicht die von einigen Beobachtern erwartete Schwäche gezeigt", lobte Henning Steinbrink, Analyst bei Sal. Oppenheim. Besonders in den USA verzeichnete SAP signifikante Zuwächse. Das ist besonders erfreulich, da SAP im letzten Quartal besonders mit den schlechten Verkaufszahlen in den Vereinigten Staaten zu kämpfen hatte. Nun scheint sich das Blatt aber zu wenden und die Wachstumsziele bei Umsatz und Rentabilität bis Jahresende scheinen nicht mehr so unerreichbar. Dennoch will SAP laut der "Berliner Zeitung" weniger Personal einstellen als ursprünglich geplant. Nach den überarbeiteten Plänen sind für 2008 3.500 neue Stellen geplant. Das sind insgesamt 500 Stellen weniger als vorher angenommen. Bereits im ersten Halbjahr sind 1362 neue Vollzeitbeschäftigte eingestellt worden, zum Jahresende werden daher lediglich 173 Stellen vergeben.