Digitale Assistenten und Bots
Durch die Innovationssprünge im Bereich der künstlichen Intelligenz und insbesondere der Spracherkennung und -verarbeitung, eröffnen sich in Bezug auf die Entwicklung digitaler Assistenzsysteme vollkommen neue Möglichkeiten. So werden die digitalen Assistenten und Bots in den kommenden Jahren massenmarkttauglich, da diese in Smartphones standardmäßig integriert sind und so Milliarden von Nutzern zur Verfügung stehen. Dies ist für deren Weiterentwicklung elementar, denn für die weitere Optimierung der Algorithmen zur Spracherkennung braucht es vor allem Trainingsdaten von möglichst vielen Nutzern.
Das disruptive Potenzial von digitalen Assistenten liegt darin, dass diese nicht nur ein sprachbasiertes User Interface bieten, das die Ein- / Ausgabe via Webanwendung oder mobiler App überflüssig macht. Sie bieten vor allem die Möglichkeit zur automatisierten Ausführung von konkreten Aufgaben. So lassen sich Terminkoordination, eCommerce-Transaktionen, Support-Anfragen oder die Bedienung der eigenen Smart Home-Lösung bequem über einen digitalen Assistenten per Sprach- oder Chat-Befehl erledigen. Dies spart Zeit und schafft ein enormes Potenzial zur Automatisierung der zugrundeliegenden Prozesse – vorausgesetzt, diese sind bereits standardisiert und lassen sich per API anbinden.
Durch die Verknüpfung unterschiedlicher externer Dienste via API und die Möglichkeit zur freien Programmierung entsprechender Bot-Routinen und Events, entstehen derzeit hoch kreative und mächtige Ökosysteme. Auch trägt eine neue Generation von Bot-bezogener Hardware zur weiteren Verbreitung der Technologien bei, da diese nun in jedem Wohnzimmer, Küche oder Büro präsent und „always-on“ geschaltet sind. Die Hemmschwelle, das eigene Smartphone zu zücken, um den Assistenten zu aktivieren, entfällt zunehmend und macht die digitalen Assistenten zum alltäglichen Begleiter im privaten wie beruflichen Kontext.
Von Smart Cities bis zum digitalen Gesundheitswesen
Der digitale Mehrwert vernetzter Produkte kann sich nur voll entfalten, sofern diese in ein größeres Ökosystem eingebettet sind. Nur wenn die öffentliche sowie private Infrastruktur in Form von Kommunikationsnetzen, Verkehrsleitsystemen, öffentlichem Nahverkehr, öffentlichen Gebäuden oder medizinischer Versorgung entsprechend vernetzt ist und Standards schafft, können innovative digitale Produkte und Dienste angedockt und für den Anwender transparent gemacht und integriert bereitgestellt werden.
Die nächste Stufe der digitalen Transformation können die Unternehmen nur erklimmen, sofern Staat und Unternehmen gemeinsam eine möglichst einheitliche, auf Standards basierende digitale Infrastruktur schaffen. Diese kann Innovationsanreize setzen, indem Entwicklungs- und Integrationskosten reduziert, Daten in Form von „Open Data“ allen zur Verfügung stehen und einheitliche, rechtskonforme Nutzungs- und Kommerzialisierungsmechanismen für Partner und Firmen geschaffen werden. So entstehen beispielsweise neue Apps im Gesundheitswesen, der Bildung und dem Nahverkehr, die dann auch skalieren. Denn nur wenn sich die staatlichen Infrastrukturen der Digitalisierung öffnen, lassen sich Märkte für die Innovationspartner profitabel erschließen. Diese Aufgabe können Startups und IT-Unternehmen nicht alleine bewerkstelligen.
Mixed Reality - Virtual & Holographic Computing
In 2017 werden Virtual- und Augmented Reality-Technologien den Durchbruch im Unternehmensumfeld schaffen, da nun einerseits die technologische Reife der Hardware gegeben ist und andererseits genügend Anwendungen im Unternehmensumfeld existieren. Zudem bilden sich rund um die Plattformen herum digitale Ökosysteme von Partnerunternehmen, die branchenbezogene Lösungen und virtuelle Modelle entwickeln.
- Oculus-Rift
Die spezielle VR-Brille in Kombination mit Sound über Kopfhörer schirmt den Betrachter der virtuellen Welt komplett von der realen Umgebung ab. Die virtuelle Welt lässt sich rundum im 360-Grad-Blickwinkel erkunden und der Anwender kann mit ihr interagieren. - HTC Vive
Gemeinsam mit dem Software-Unternehmen Valve entwickelte HTC die VR-Brille HTC Vive. Obwohl Valve ein Unternehmen für Spiele-Software ist, strebt HTC den Einsatz der Brille auch im geschäftlichen Bereich an, etwa im medizinischen Umfeld und in der Automobilbranche. - Oculus-Rift
Die VR-Brille Oculus Rift entwickelte die Firma Oculus VR. Sie gilt allgemein als der Pionier unter den Herstellern von VR-Brillen. Nachdem das erste Entwickler-Modell im Jahr 2013 vorgestellt wurde, ist die endgültige Version seit März dieses Jahr für den Endverbraucher verfügbar. Die Brille gibt es unter den Bezeichnungen Oculus Rift für den Anschluss an einen PC und Oculus Gear zur Verwendung mit einem Samsung-Smartphone. - Samsung Gear-VR
Diese Samsung VR-Brille entstand in Zusammenarbeit mit Oculus VR. Bis heute wurden mehrere Versionen vorgestellt. Sie ist ausschließlich für Smartphones der Modelle Samsung Galaxy Note 4, Galaxy S6, Galaxy S6 Edge (+) und Note 5 zu verwenden. Auch die Software der Brille stammt von der Firma Oculus VR. - Microsoft HoloLens
Die Brille von Microsoft wird für Augmented Reality im privaten und industriellen Einsatz entwickelt. Die bisher gezeigten Anwendungen sind spektakulär. - Google Cardboard
Eine der einfachsten VR-Brillen, aber eine geniale Idee, um preiswert und schnell in die VR-Welt einzutauchen. Für rund 20 Euro erhält man ein Stück Pappe, aus dem nach Faltanleitung eine VR-Brille entsteht, und ein optisches Linsensystem aus Plastik. Die Cardboardbrille ist ausschließlich für Smartphones als Display geeignet. Dazu wird das Smartphone in die Pappbrille eingeschoben und die gewünschte VR-App gestartet.
Im Gesundheitswesen ergeben sich viele Einsatzmöglichkeiten, von der Behandlung von Angststörungen bis Rehabilitation im Kontext von Gehirnschäden. Im Journalismus können die Technologien einen realistischen Einblick und ein Miterleben von Nachrichten ermöglichen („Immersion Journalism“). Das realistische Rekonstruieren von Tatorten und kriminellen Abläufen im Rahmen von Strafverfahren zählt ebenso zu den möglichen Use Cases wie der Einsatz von Augmented Reality bei der Schaffung eines neuen Einkaufserlebnisses.
In der Industrie spielen vor allem der Einsatz von VR in vernetzten IoT- und Wartungsszenarien eine Rolle, um beispielsweise Servicetechnikern die Installation, Wartung und Instandhaltung von Maschinen und Anlagen zu erleichtern. So können relevante Produktinformationen, defekte Teile und Lieferbestände direkt vor das Auge des Technikers gebracht werden, ohne, dass er sich von seinem Arbeitsplatz entfernen muss. Auch im Bereich des Corporate Training werden VR-Technologien vollkommen neue und kosteneffiziente Möglichkeiten schaffen, um Mitarbeiter in der Bedienung komplexer Maschinen und Systeme zu schulen.