Mit Cloud, Big Data und Analytics aus der Krise

Die Story von Hewlett-Packard

18.04.2015
Von 
Christian Merten ist als freier Journalist in München tätig.

1984: Die Ära Tintenstrahl- und Laserdrucker beginnt

Ende der 60-er Jahre hatte die HP GmbH bereits mit einem Wehenschreiber ihre Kompetenz in der Medizintechnik gezeigt. Ab 1984 übernimmt sie die weltweite Verantwortung für alle Patientenüberwachungsgeräte von HP, die in Operationssälen und auf Intensivstationen eingesetzt werden. Im selben Jahr beginnt bei HP die Ära der Tintenstrahldrucker. Der erste HP ThinkJet kommt auf den Markt. Er ermöglicht ein schärferes Druckbild, arbeitet leiser und verbraucht weniger Strom als die üblichen Nadeldrucker. Parallel macht HP mit dem ersten LaserJet Desktop-Drucker mit Lasertechnik populär.

1986: Computer Integrated Manufacturing

Im Jahr 1986 führt HP Deutschland sein erstes selbst entwickeltes Expertensystem namens INTRA ein. Es unterstützt Mitarbeiter in der Finanzbuchhaltung. In der Produktion schafft das Unternehmen seinen eigenen Showcase für Computer Integrated Manufacturing und automatisiert die Blechfertigung in Böblingen.

Ein Jahr später wird Unternehmensgründer Bill Hewlett mit dem großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

1988: Die fetten Druckerjahre kommen

Ab 1988 beliefert Hewlett Packard mit seinem Tintenstrahldrucker HP DeskJet den Massenmarkt, ab 1991 auch mit einem Farbdrucker, dem DeskJet HP 500C.

1991: Rechenzentren in Deutschland

Die Bedeutung des Outsourcing-Geschäfts wächst. Sukzessive baut Hewlett-Packard auch in Deutschland an mehreren deutschen Standorten eigene Rechenzentren auf, um Kunden entsprechende Services liefern zu können. Heute bilden die Rechenzentren auf dem Bundesgebiet eine wichtige Basis für das Cloud-Geschäft.

1993: Jörg Menno Harms prägt HP Deutschland

Im Jahr 1993 übernimmt Jörg Menno Harms den Vorsitz in der Geschäftsführung der HP GmbH. Bis heute ist er dem Unternehmen verbunden und hat den Vorsitz des Aufsichtsrats inne. Die ersten x86-Server von HP kommen unter dem Namen ProLiant auf den Markt.

1994: All-in-One-Gerät HP OfficeJet

Hewlett-Packard treibt 1994 mit dem ersten All-in-One-Gerät für den Massenmarkt die Druckerentwicklung voran: Der HP OfficeJet vereint die Funktionen von Drucker, Fax und Kopierer.

1994: HP Deutschland organisiert sich neu

HP Deutschland muss 1994 seine Organisation neu strukturieren. Der Kostendruck steigt. Die Zahl der Geschäftsstellen wird reduziert, "außerbetriebliche Arbeitsstätten" wie das Home Office sollen Kosten senken und Produktivität steigern. Interne Dienstleistungen (Shared Services) müssen sich mit externen Anbietern messen.

1995: Privatkundengeschäft mit HP Pavillion 5000

1995 steigt Hewlett-Packard ins Geschäft mit Computern für Privatanwender ein. Die HP Pavillion 5000 Serie bezieht ihren Platz auf den Schreibtischen zu Hause.

1998: Jordana - der erste PDA

Mit dem HP Jornada PDA baut Hewlett-Packard 1998 seinen ersten echten Personal Digital Assistant.

1999: Konzernumbau durch Platt und Fiorina

Im Jahr 1999 beginnt der größte Umbau des Konzerns. Lewis Platt, der seit 1992 den Konzern leitet, entscheidet, die Unternehmensbereiche Messtechnik, Analytik und Medizin abzuspalten und als selbstständiges Unternehmen unter dem Namen Agilent Technolgies zu verkaufen. Im selben Jahr übernimmt mit Carleton Fiorina die erste Frau die Führung von Hewlett-Packard. Sie kommt von AT&T und Lucent und gilt als mächtigste Frau in der Wirtschaft. Sie vollendet die Abspaltung von Agilent. Etwa 47.000 Mitarbeiter verlassen damit Hewlett-Packard, in Deutschland wechseln 2500 Mitarbeiter von HP zu Agilent. Der Wert des neuen Unternehmens wird auf acht Milliarden Dollar taxiert.

2001: Fusion mit PC-Hersteller Compaq

Carleton Fiorina geht 2001 auch die Fusion mit Compaq an. Sie verspricht sich davon Einsparungen in Milliardenhöhe und Synergien, die zu deutlichem Wachstum führen sollen. Doch der Plan fällt in eine schwierige Zeit: Die Internet-Blase ist gerade geplatzt. Skepsis macht sich breit, dass sich das Geschäft in überschaubarer Zeit wieder erholen und neues Wachstumspotenzial entwickeln kann. Der Plan findet dementsprechend nicht nur Freunde. Einer der prominenten Gegner ist Walter Hewlett, Sohn von Firmengründer Bill Hewlett. Doch schließlich stimmen die Aktionäre 2002 für den 19-Milliarden-Dollar-Deal. Hewlett-Packard betreut damit auf einen Schlag eine Milliarde Kunden in 162 Ländern und beschäftigt rund 150.000 Mitarbeiter.

Eine weitere Änderung äußert sich 2001 in der Gründung von HP Services. Der Computerhersteller will stärker auch mit Dienstleistungen Geld verdienen und bietet jetzt Consulting, Outsourcing, Support und Solution Deployment Services an. Das Internet und elektronische Dienstleistungen bilden den Kern der neuen HP-Strategie.

Nach dem Abschluss der Übernahme von Compaq geht auch in Deutschland das neue Unternehmen HP am 3. Mai an den Start. Jörg Menno Harms, der das Unternehmen 2000 verlassen hatte, übernimmt erneut den Vorsitz der Geschäftsführung und leitet die Integration von HP und Compaq.

2003: KMU-Business wird forciert

Hewlett-Packard drängt 2003 stärker ins Geschäft mit kleinen und mittelständischen Unternehmen.

2004: Geschäftsfeld IT-Services wird ausgebaut

Das Unternehmen erweitert sein Angebot für Privatanwender um digitale Unterhaltungstechnik vom Fotodrucker bis zum Personal Media Drive. Im selben Jahr macht HP einen großen Schritt in Richtung Dienstleister und schließt zum 1. April 2004 die Akquisition von Triaton ab, dem von ThyssenKrupp ausgegründeten IT-Dienstleister des Stahlkonzerns.