Cloud, Virtualisierung, SSD

Die Storage-Trends 2011

12.03.2011
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Tiered Storage und SSDs setzen sich durch

IDC setzt in seinen Prognosen für das Speicherjahr 2011 andere Schwerpunkte. Nicht Cloud-Services und neue Architekturen stehen aus Sicht der Analysten auf der Agenda ganz oben, sondern der Aufbau geschichteter („Tiered“) Architekturen. Diese entwickelten sich in Unternehmen immer mehr zum Standard. Daten werden dabei nach ihrer Wertigkeit gespeichert: teure, wichtige oder schnell verfügbare Daten auf schnellen und teuren Speichern, weniger wichtige, die man eher selten braucht, auf langsamen. In solchen Tiered-Infrastrukturen, die sich auch innerhalb eines einzelnen Geräts aufbauen lassen, spielen Solid State Disks (SSDs) eine immer wichtigere Rolle.

Dazu tragen sicher auch die demnächst zu erwartenden E-MLCs bei. Diese Enterprise-tauglichen MLCs (Multi Level Cells) sollen mit Hilfe innovativer Caching- und Softwaremechanismen fast ebenso zuverlässig arbeiten wie die teureren Multi-Level-Speicherzellen. Nahezu jeder wichtige Hersteller arbeitet an einschlägigen Techniken. Die große Hoffnung der Anbieter: SSD-Speicher könnten in Märkte vorstoßen, für die die Flash-Speicher bislang wegen der hohen Kosten keine Rolle spielen, beispielsweise in Midrange-Speicherlösungen. Samsung etwa bietet jetzt ein MLC-basierendes SSD-Modul für Enterprise-Anwendungen an.

In Notebooks sind SSDs bis heute eher selten anzutreffen. Die Preise sind noch zu hoch.
In Notebooks sind SSDs bis heute eher selten anzutreffen. Die Preise sind noch zu hoch.
Foto: Samsung

Im Highend ist der selektive Einsatz von SSDs durchaus schon heute üblich, auf den Cent wird in diesen Preisregionen ohnehin eher nicht gerechnet. Zuverlässigkeit und Schnelligkeit zählen mehr. Das bestätigt Wolfgang Schwab, Senior Advisor & Program Manager Efficient Infrastructure beim Beratungsunternehmen Experton Group: „Bei den obersten fünf Prozent der Systeme wird sich SSD-Technologie als quasi selbstverständliche schnellste Speicherschicht verbreiten“, erwartet er. In Notebooks würden sich SSDs wegen der nach wie vor hohen Preise aber kaum schnell weiter ausbreiten. Nur in sehr spezifischen Marktsegmenten ergebe ein Ersatz oder die Ergänzung der herkömmlichen Festplatte durch eine SSD wirklich Sinn. (wh)