Cloud, Virtualisierung, SSD

Die Storage-Trends 2011

12.03.2011
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Rechtskonforme Archivierung treibt Storage-Services

Besondere Brisanz hat die Frage nach professionellen Speicherdiensten im elektronischen Geschäftsverkehr, wo viele Dienstleister ein Einfallstor in den Markt der kleinen und mittleren Firmenkunden vermuten. Diese müssen nämlich ihre Mails, vor allem elektronisch eingegangene Rechnungen, rechtskonform archivieren. Das stellt gerade sehr kleine Betriebe oder Freiberufler vor große Hindernisse, so sie nicht auf die Services von Externen zurückgreifen. Beispiele für einschlägige neue Angebote sind etwa die e-Rechnung der DATEV, aber auch die heiß diskutierte DE-Mail oder der E-Postbrief.

Cisco bündelt seine Smart-Storage-Systeme mit einem Angebot des Speicherservices Mozy
Cisco bündelt seine Smart-Storage-Systeme mit einem Angebot des Speicherservices Mozy
Foto: Cisco

Auch wer sicher sein muss, dass die eigenen Daten nur innerhalb der deutschen Grenzen gespeichert werden, kann inzwischen auf entsprechende Cloud-Services, etwa vom Dienstleister ScaleUp, zurückgreifen. Mit einer neuentwickelten Hard- und Softwarearchitektur schafft es das Unternehmen, das Gigabyte für zehn Eurocent anzubieten - bei dreifacher Speicherung jeder Information. Ein weiterer Anbieter von Cloud-Services ist etwa die EMC-Tochter Mozy, die sich auf der CeBIT zum ersten Mal einer breiten deutschen IT-Öffentlichkeit präsentierte. Aber auch Dataglobal oder Host Europe offerieren Storage aus der Cloud. Cisco kombiniert Speichersysteme seiner Smart-Storage-Serie mit Mozy in einem Paket. Der Backup-Spezialist Acronis bietet für 49,90 Euro jährlich pro Maschine 250 GB Backup-Kapazität an. Dort können Kunden ganze Images speichern. So lässt sich etwa nach einem Crash das komplette System wieder aufspielen.

Die Einschätzung, dass Speicher- und Archivierungsdienste wichtiger werden, deckt sich übrigens mit Trendprognosen des Sicherheitsspezialisten Symantec: Dort geht man davon aus, dass die Grenzen zwischen Hardware, Software und Services aus der Sicht des Anwenders eher unwichtig werden. Dieser interessiere sich künftig vor allem für das Ergebnis, sprich für sicher gespeicherte Daten. Gleichzeitig werde das Speichern in der Cloud beliebter, erwartet der Hersteller, der auch selbst entsprechende Services offeriert. Dessen ungeachtet können kleinere Firmen Archivierungsaufgaben natürlich auch mit eigenen Systemen erledigen. So präsentierte etwa Grau Data Storage zur CeBIT ein hardwareunabhängiges Archivierungssystem für mittlere und große Unternehmen, das bis in den Petabyte-Bereich skaliert. EMC stellte kürzlich seinen Data Domain Archiver vor, ein System, das Backups und Langzeitarchivierung in einem System konsolidiert.