Der Markt für Systemhäuser

Die Stimmung wird frostiger

24.09.2008
Von 
Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

Auftritt SaaS

Outsourcing von IT-Aufgaben ist für knapp ein Drittel der hiesigen Systemhäuser von Belang, hier gibt es im Vergleich zum Vorjahr keine großen Änderungen zu verzeichnen. Dafür taucht der Begriff "Software as a Service" (SaaS) zum ersten Mal auf (13 Prozent). Ausschlaggebend dafür dürfte vor allem das Vorpreschen von Microsoft auf diesem Gebiet sein. Zwar bezeichnen die Redmonder dieses On-Demand-Konzept als "Software und Services" - mit explizitem Bezug auf Mehrwertdienste der Vertriebspartner -, aber woraus diese Dienste genau bestehen sollen, bleibt bisher unklar. So könnten zwar die Systemhäuser einerseits selbst die Software hosten, andererseits wollen alle großen Hersteller dies ebenfalls tun, da bliebe dann für die Systemhäuser nur noch eine magere Tipp-Provision übrig.

Ein anderer wichtiger Trend, der sich langsam abzeichnet, ist Unified Communications. Jedes fünfte große Systemhaus in Deutschland setzt sich bereits heute damit auseinander. An Lösungsvorschlägen, was man alles an der Schnittstelle zwischen der klassischen Telekommunikation und der IT-Infrastrukur tun könnte, mangelt es nicht. Soft- und Hardwarehersteller überschlagen sich mit futuristisch angehauchten Konzeptentwürfen. Doch was ist gerade jetzt realisierbar? In einer von ChannelPartner zu diesem Thema initiierten Diskussionsrunde von Herstellern und Systemhäusern ist die Erkenntnis gereift, dass Kunden die sanfte Migration von der herkömmlichen TK-Anlage hin zur rein IP-basierten Kommunikation bevorzugen. Auch hier sind Systemhäuser gefordert, machbare Szenarien zu entwickeln.