Die sieben Leben des Steve Jobs

18.04.2001
Von Angelika Fritsche

Das einstige Flower-Power-Kind, Bewunderer von Bob Dylan und Joan Baez, der auch noch als Millionär auf dem Fußboden schlief, weil niemand seinen ästhetischen und architektonischen Anforderungen entsprach, hatte sich zum Big Brother gewandelt. Doch wie in einer klassischen Tragödie oder eben in einem richtigen Hollywood-Schinken wendete sich das Blatt für Jobs, als er schon fast am Boden lag: Nach der Next-Pleite und hämischen Verrissen in der Presse erregte der Computermann plötzlich Aufsehen in der Filmbranche. Seine bisher nebenbei betriebene Firma Pixar brachte in Kooperation mit Disney World den ersten vollständig am Computer erstellten Spielfilm heraus. "Toy Story" wurde zu einem Kassenschlager. Inzwischen ist Jobs ganz dick im Filmgeschäft.

Und, um die "unglaubliche" Geschichte zu Ende zu führen: Elf Jahre nach seinem Rausschmiss wurde er von Apple zurückgerufen, seit Anfang 2000 ist er offizieller Apple-Geschäftsführer. Steve Jobs Lebensgeschichte: Der Stoff, aus dem Hollywood seine Bestseller spinnt. Schade nur, dass der Autor der spannenden Biografie seine Informationen nur aus zweiter Hand hat. Zwar konnte Deutschman mit Dutzenden von Jobs Weggefährten sprechen, doch den Meister selber bekam er nicht vor sein Mikrofon.

Alan Deutschman: Das unglaubliche Comeback des Steve Jobs. Wie er Apple zum zweiten Mal erfand. Campus Verlag 2001, 58 Mark. ISBN 3-593-36782-3.