Die Servicebranche boomt

04.05.2007
Deutsche IT-Dienstleister sind voller Zuversicht und schaffen Arbeitsplätze.

Umfragen unter den IT-Serviceunternehmen belegen die gute Stimmung in der Branche. Im Rahmen der monatlichen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts äußerten sich beispielsweise 47 Prozent der befragten Unternehmen über die derzeitige Geschäftssituation positiv, nur noch fünf Prozent beklagten schlecht laufende Geschäfte. Trotz des bereits hohen Niveaus, auf dem die Anbieter derzeit ihren Geschäften nachgehen, erwarten die Befragten eine weitere Verbesserung. In den kommenden sechs Monaten wird sich nach Einschätzung von 46 Prozent der IT-Dienstleister die Geschäftslage positiv entwickeln, lediglich zwei Prozent erwarten einen negativen Verlauf.

Die durchweg positive Stimmung lässt den Ifo-Index auf den neuen Rekordwert von plus 43 Prozentpunkten klettern. Der Ifo-Index ist das arithmetische Mittel aus den Saldowerten der aktuellen und der in den kommenden sechs Monaten erwarteten Geschäftslage und gilt als gutes Stimmungsbarometer für die Befindlichkeit einer Branche. Aufgrund der guten Aussichten suchen die Firmen wieder Mitarbeiter. 39 Prozent der Unternehmen wollen in den kommenden drei Monaten einstellen, nur noch zehn Prozent planen Stellenstreichungen.

Damit bestätigt das Ifo-Institut die Ergebnisse der Frühjahrsumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) unter 10 000 deutschen Unternehmen aus allen Servicebereichen. Demnach rechnet die gesamte Dienstleistungsbranche, dass die anhaltend starke Nachfrage aus dem Ausland die Binnenkonjunktur bald anschieben wird. Selbst Anbieter, deren Geschäft sehr personalintensiv ist, planen wieder Einstellungen. Dazu zählen etwa Leasinggesellschaften, private Bildungsanbieter, Kinobetreiber und Sportstudios. Aufgrund dieser optimistischen Einschätzung rechnet der DIHK mit rund 450 000 zusätzlichen Arbeitsplätzen im Servicesektor.

Auch der DIHK bestätigt die besonders gute Stimmung unter den IT-Dienstleistern. Demnach bezeichnen 44 Prozent ihre Lage als gut, neun Prozent berichten von schlecht laufenden Geschäften. Die Mehrzahl der Firmen plant, die Belegschaft aufzustocken: 40 Prozent der Unternehmen suchen Personal, acht Prozent wollen sich von Mitarbeitern trennen. Wie viele Arbeitsplätze die IT-Servicebranche unterm Strich schaffen wird, lässt die DIHK-Analyse jedoch offen.

Beide Umfragen untermauern den Trend, IT-Jobs von den Anwenderfirmen zu den Service-‚Ä®anbietern zu verlagern. Vor wenigen Wochen hatte das Beratungshaus A.T.Kearney mit einer Anwenderbefragung herausgefunden, dass deutsche Konzerne rund 120 000 IT-Arbeitsplätze streichen wollen. (jha)