Die Sensation in Hannover

25.04.1975

Die eigentliche, wohl einzige Sensation der Hannover Messe gab es auf dem IBM-Stand. Nein, nicht durch das System /32 -bekanntlich wohl eher ein alter Hut. Vielmehr: das neue Drucksystem 3800, das irgendwo im Mittelfeld stand, um ja nicht vom System /32 abzulenken. Kenner, EDV-Profis von großen Systemen, standen mit verklärtem Blick vor dem weißen Riesen (Gewicht: 27 Zentner). Damit hatte keiner gerechnet:

Die IBM 3800 druckt auf "elektrofotografischem" Wege. Durch Mikroprogramme abgelenkte Laser-Strahlen erstellen auf einer rotierenden Trommel aus Folie mit "Fotohalbleiterschicht" ein Druckbild, das auf nicht-präpariertes Einfachpapier abgerollt und danach "eingebrannt" wird. Formularvordrucke können während des Datendrucks im Drucker selbst erstellt werden. Verschiedene Zeichensätze und Schriftgrößen können auf einer Druckseite beliebig gemischt werden. Der Druck erfolgt in wirklich bester Qualität mit konstanter Geschwindigkeit seitenweise, - 8580 Seiten pro Stunde, die bei herkömmlichen Druckern einer Maximal-Leistung von 755 000 Zeilen (bis zu 204 Zeichen) pro Stunde entsprechen. Nichts hämmert und rattert, es surrt und zischt. Monatsmiete (bei einer Schicht): etwa 26 000 Mark, - soviel wie rund zehn Systeme /32.

Wie oft hatte man bereits von "Vierter Generation" gesprochen. Dies hier ist ihr allererstes Stück Hardware.