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Die Schwäche der Mark hilft SAP

08.08.1997

Von Arnd Wolpers*

Seit der Kaufempfehlung für SAP Anfang April 1997 an dieser Stelle konnte der Kurs um 60 Prozent zulegen. Trotz der dadurch entstandenen relativ hohen Bewertung bleibt die Aktie interessant. Das kräftige Umsatz- und Ertragsplus im ersten Halbjahr 1997 untermauert die Stellung des Wachstumswertes.

Für das zweite Quartal gab das Unternehmen am 24. Juli einen Umsatzsprung von 52 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum an. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich gar um 56 Prozent auf 401 Millionen Mark. Die Abwertungstendenz bei der deutschen Währung beeinflußte Umsatz und Erlös des Auslandsgeschäfts zusätzlich positiv - nach SAP-Angaben um rund 145 Mark bei den Einnahmen und um 61 Millionen Mark beim Vorsteuergewinn.

Für 1998 plant SAP den Gang an die US-Börse. Vor dem Hintergrund der Internationalität des Client-Server-Geschäfts und der breiten Kundenbasis der SAP in den USA ist dieser Schritt sinnvoll. Mit Hilfe des Börsengangs können die US-Mitarbeiter durch die Zuteilung von Aktien beziehungsweise Aktienoptionen stärker in den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens eingebunden werden.

Bezogen auf den geschätzten Gewinn 1998 (zehn Mark je Aktie) erzielt SAP mit einem Kurs von 445 Mark eine Spitzenbewertung. Man sollte dem Wert deshalb nicht kurzfristig hinterherlaufen. Wer engagiert ist, kann die Aktie als klassischen Wachstumswert jedoch halten beziehungsweise nach einer Kurskorrektur, die durchaus ein Ausmaß von zehn bis 20 Prozent erreichen kann, zukaufen.

* Arnd Wolpers ist Geschäftsführer der Vermögensverwaltungsgesellschaft CMW GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und -auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüberhinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere kursschwankungen gekennzeichnet.