Ratgeber Green IT

Die richtige Klimatisierung senkt Energiekosten

20.03.2009
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.

Effiziente Serverraumkühlung durch Abschottung

Ein weiterer häufig auftretender Fehler in Serverräumen ist die Erhöhung der Luftmenge durch eine stärkere Ventilation. Ein erhöhter Luftstrom kann zur Folge haben, dass der Luftstrom so schnell ist, dass die kalte Luft nicht aus den perforierten Bodenplatten (hoher Luftwiderstand) nach oben zu den Racks steigt.

Sogar das Gegenteil kann der Fall sein: Der Sog der schnellen Luft im Doppelboden kann warme Luft durch die Bodenöffnungen in den Doppelboden ziehen und damit die Effizienz der Klimaanlage deutlich verschlechtern.

Dieser Missstand lässt sich sehr einfach testen, indem man ein Blatt Papier über die perforierten Platten des Bodens legt. Wird das Papier nach unten gesogen, muss diese Platte geschlossen werden. Ein Server kann an dieser Stelle nicht gekühlt werden.

Kühlaggregate effizient einsetzen

In Umluftkühlgeräten befindet sich ein Wärmetauscher, der von den außerhalb des Gebäudes aufgestellten Kühlaggregaten (Chillern) mit Kaltwasser oder Kühlmittel versorgt wird. Im Kühlaggregat hebt eine Kompressionskältemaschine die Temperatur des Kühlmittels so weit an, dass es mit Umgebungsluft heruntergekühlt werden kann. Selbst in Mitteleuropa muss dies auch bei Außentemperaturen bis zu 40 Grad Celsius gewährleistet sein, was bedeutet, dass das Kühlmedium auf 45 bis 50 Grad Celsius erwärmt werden muss, um eine effektive Wärmeabfuhr zu gewährleisten.

Bei niedrigen Umgebungstemperaturen kann das Kühlmittel direkt, ohne Einsatz der Kältemaschine, mit der Außenluft heruntergekühlt werden. Dieses Verfahren wird freie Kühlung genannt. Ein Nachteil diese Konzepts: Die Kompressionskältemaschinen benötigen für den Antrieb relativ viel Energie.

Der Energiebedarf ist umso geringer, je höher die Temperatur des Kühlmediums und je niedriger die Außentemperatur ist. Der Wirkungsgrad der Chiller steigt mit jedem Grad Raumtemperatur. Der Energiebedarf wird unter anderem auch durch den Wirkungsgrad der eingesetzten Komponenten bestimmt. So sollten Kompressoren und Elektroantriebe sowie deren Regelung in Bezug auf Energiebedarf überprüft beziehungsweise optimiert werden.