Mikroprozessor-Symposium:

Die Revolution scheitert an den Kosten

11.11.1977

MÜNCHEN (sf) - "Es ist vorerst keine Mikroprozessor-Revolution zu erwarten" verkündete Professor Dr. Georg Färber von der Uni München gleich zu Beginn des Symposiums "Die Mikroprozessor-Revolution". Als Begründung führte Podiumsleiter Färber vor allem die hohen Entwicklungskosten dieser noch relativ jungen Technologie sowie die hohe Innovationsgeschwindigkeit an.

Abweichend davon prophezeite Gareth C. C. Chang, CAD-Systemsspezialist bei der McDonnell Douglas Corp., für die nächsten zehn Jahre den Minis und Mikros "bisher noch ungeahnte Anwendungsbereiche", die er vor allem mit "rasantem technologischen Fortschritt" begründete.

Peter Schiefer, Hauptabteilungsleiter des Bereiches Automationstechnik bei der Mandat GmbH sieht im Mikrocomputer "eine wesentliche Ergänzung" des Prozeßrechners für begrenzte Steuer- und Regelungsaufgaben. Schiefer räumt dem Mikro künftig dort Chancen ein, wo "die Nahtstellen begrenzt sind, eindeutig definierte Verfahrensanweisungen vorliegen und der Bedienungsaufwand gering ist".

Helmut Lohr, Vorstands-Vorsitzender bei SEL, stellt in seinem Referat abschließend fest: "Es wird ein tiefgreifender Wandel sichtbar, der demjenigen Hersteller wirtschaftliches Wachstum und somit die Arbeitsplätze seiner Mitarbeiter sichert, der durch Einsatz der Mikro-Technologie die Atraktivität und den Nutzen seiner Produkte verbessert."