Die Renaissance des Rich Client

24.11.2003
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Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.

schwer umzusetzen. Selbst mit hohem Programmieraufwand sind viele gewünschte Funktionen aufgrund technischer Beschränkungen nicht realisierbar."

Browser-Anwendungen oft nur ein Kompromiss

Offensichtlich werden solche Unterschiede, wenn man zum Beispiel die Benutzerführung eines Web-Mailers mit der Funktionalität einer modernen Client-Mail-Software vergleicht. Dass Browser-Anwendungen vielfach nur eine Kompromisslösung sind, meint auch Michael Zill, Lead Architect Solution Development bei der Avanade Deutschland GmbH: "Das Thema User-Interface wird hier den technischen Möglichkeiten untergeordnet. Viele Unternehmen akzeptieren diesen Kompromiss, um der Verteilungs- und Management-Problematik zu entgehen."

Der Browser als Anwendungs-Frontend erfreut sich immer größerer Beliebtheit, weist aber hinsichtlich der Software-Usability einige Defizite im Vergleich zum klassischen Client auf. Die Zukunft gehört Experten zufolge deshalb Smart Clients, einem Konzept, das Microsoft in seiner .NET-Architektur forciert. Sie teilen sich Code mit Applikations-Servern, erlauben einen Mischbetrieb aus Online- und Offline-Modus und bilden deshalb eine gute Voraussetzung für Applikationen, die als Web-Service angelegt sind.

Die Lücke, die sich zwischen dem überkommenen Rich- oder Fat-Client-Modell (in der Regel der Windows-PC) und den Einschränkungen des Thin-Client-Konzepts geöffnet hat, soll nun ein neues Client-Paradigma ausfüllen: Smart Client nennen Microsoft und einige andere Anbieter den neuen Anwendungstyp, als Rich Client der zweiten Generation wird er bei Forrester/Giga bezeichnet, und Gartner hat dafür den Begriff High-Fidelity-Client erfunden. Smart Clients zeichnen sich im Wesentlichen durch folgende Charakteristika aus:

Nutzung lokaler Rechenleistung,