Telecom-Bereich soll ausgegliedert werden

Die Quartalsverluste von 3Com fallen niedriger als erwartet aus

12.01.2001
MÜNCHEN (CW) - 3Com verzeichnete im zweiten Geschäftsquartal einen Verlust von 52,4 Millionen Dollar oder 15 Cent pro Aktie. Damit besänftigte der Hersteller die Investoren, deren Erwartung bei minus 20 Cent pro Anteilschein gelegen hatte. Erhebliche Umsatzeinbußen verzeichnete 3Com im Carrier-Geschäft. Nun wollen die Verantwortlichen diesen Bereich unter dem Namen Commworks ausgliedern.

Der Abschied aus dem Geschäft mit großen Unternehmenskunden und damit verbundene Umstrukturierungen haben den einst schärftsten Cisco-Widersacher arg gebeutelt. Insgesamt wies 3Com für das zweite, Ende November 2000 abgeschlossene Quartal, einen Verlust von 142,4 Millionen Dollar aus. Abzüglich einmaliger Aufwendungen bleibt ein Minus von 52,4 Millionen Dollar. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahresviertel um 35 Prozent auf 789 Millionen Dollar.

Große Probleme bereitete dem Netzwerker der Telecom-Bereich. Der Verkauf von Carrier-Equipment brach im Vergleich zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um 43 Prozent ein und belief sich auf nur noch 95,4 Millionen Dollar. Die Ursachen dafür sieht 3Com in der zurückhaltenden Investitionsbereitschaft der großen Kunden.

Als eine Konsequenz aus dem dürftigen Abschneiden des Carrier Networks Business planen die Verantwortlichen nun, diesen Bereich auszugliedern. Die neue Tochter soll unter dem Namen Commworks firmieren und die gleichnamige Produktlinie vertreiben. Die Commworks-Architektur wurde von 3Com erstmals im September 1999 auf den Markt gebracht.

Die genauen Pläne, die 3Com mit dieser Ausgliederung verfolgt, wurden bislang nicht veröffentlicht. Die Brancheninformationsdienst "Computerwire" will jedoch erfahren haben, dass der Gang an die Börse nicht ausgeschlossen wird. Ähnlich waren die Netzwerker schon erfolgreich mit ihrer Palm-Division verfahren.