Erfahrungen mit "SLICK" und "O-W-L" bei Böwe in Augsburg:

"Die Programmschränke leerten"

24.08.1979

AUGSBURG - Um ihren immer umfangreicher werdenden Programmbestand besser verwalten und später auf Online-Programmierung umstellen zu können, entschied sich die Augsburger Böwe Maschinenfabrik GmbH, bekannt als Hersteller von EDV-Nachbearbeitungsgeräten, für den Einsatz der Dienstprogramme "SLICK" und "O-W-L" von der Systor GmbH, Stuttgart. Über seine Erfahrungen mit den Systor-Utilities berichtet Böwe-Mitarbeiter Maximilian Schneller.

Böwe betreibt EDV im eigenen Hause seit 1969. Der Schwerpunkt der Anwendungen liegt in den Bereichen der Materialwirtschaft und der Zeitwirtschaft. Hinzu kommen die klassischen EDV-Anwendungen wie Lohn und Gehalt, Kostenrechnung und Auftragsabwicklung.

Der Programmbestand umfaßt heute etwa 900 Programme mit rund 300 000 Statements. Dieser Bestand wird neben den, Neuentwicklungen von drei Programmierern gepflegt. Betrieben wird die /370-138 im DOS/VS mit POWER/ VS und CICS/VS. Im Jahre 1976 machte man sich daran, für die Verwaltung des Programmbestandes ein leistungsfähiges Bibliotheksverwaltungssystem auszusuchen. Die Gründe hierfür waren:

- Die Handhabung der in Kartenform vorliegenden Programme war zu umständlich und fehleranfällig.

- Eine wirtschaftliche Sicherung der Programme in kurzen Zeitintervallen war nicht durchführbar.

- Programänderungen waren nur durch mühsamen Vergleich von alten und neuen Programmlisten herauszufinden.

Bei den zum Zeitpunkt der Auswahl in Frage kommenden Produkten überzeugte SLICK durch seinen besonders niedrigen Preis, seine leichte und verständliche Handhabung und die Möglichkeit, ältere Programmversionen ohne zusätzlichen

Aufwand jeder rekonstruieren können.

Schon sehr bald nach Einführung von SLICK zeigten sich die Erfolge. Programmänderungen konnten nun direkt am Schreibtisch durchgeführt werden. Das fehleranfällige und zeitraubende Kartenaustauschen und -einfügen entfiel gänzlich. Der gesamte Programmbestand konnte nun täglich binnen vier Minuten gesichert werden, und die Programmschränke leerten sich, denn mehrere Programmversionen in Listenform gehörten nun der Vergangenheit an.

Der Einsatz der Bildschirmprogrammierung war zu diesem Zeitpunkt zwar schon ins Auge gefaßt, doch reichte die Performance der verfügbaren /370-135 mit 192 K noch nicht einmal aus, um für die bestehenden TP-Anwendungen akzeptable Antwortzeiten zu gewährleisten.

Die Ankündigung von O-W-L fiel im Jahre 1977 in etwa mit der Neuinstallation unserer /370-138 mit 512 K zusammen. Wir waren auf jeden Fall entschlossen, Online-Programmierung einzuführen, denn wir erwarteten davon ein erhebliches Plus bezüglich unserer ohnehin etwas knapp bemessenen Programmierkapazität. Begründet schien uns dies hauptsächlich durch den Wegfall von Wegzeiten zwischen Rechenzentrum und Programmierung.

Die bisher mit der im Juli 1978 installierten "Eule" erzielten Ergebnisse entsprechen dann auch von unseren Erwartungen. Es hat sich bewahrheitet, daß Programmänderungen nun noch schneller und vor allen Dingen wesentlich sicherer durchgeführt werden können.