Die produktivere Softwareentwicklung

17.03.2005

CMM, wörtlich übersetzt "Fähigkeits-Reife-Modell", ist ein anspruchsvolles und bewährtes Verfahren zur Optimierung von Prozessen, das von Experten des Software Engineering Institute (SEI) der Carnegie Mellon University, Pittsburgh, geschaffen wurde. Es eignet sich hervorragend dazu, die Prozessreife in verschiedenen Dimensionen zu beurteilen und Verbesserungshebel zu identifizieren. Allerdings tendiert es dazu, Prozesse zu "überoptimieren" und einen Overhead zu schaffen. Zudem nutzt es keine Messgrößen, so dass seine Effizienz und Effektivität schwer zu bewerten sind. Auch ist es sehr komplex - allein der Fragebogen umfasst rund 450 Fragen. Schließlich hilft das Modell zwar dabei, die Reife von Prozessen zu bestimmen, aber es ist nicht in der Lage, ihre Effizienz zu messen und zu steuern.

Das Six-Sigma-Modell

Das Six-Sigma-Modell kann die Qualität und damit auch die Produktivität wirksam verbessern, indem es die Prozessvariabilität erfasst. Allerdings wurde dieses Modell für Fertigungsprozesse entwickelt, die immer wieder gleich ablaufen - genau das aber ist bei der Softwareentwicklung meist nicht der Fall. Als Folge sind typische Six-Sigma-Zielgrößen für die Fehlerreduktion nicht übertragbar: So ist für Software eine Größenordnung von 18000 Fehlern pro Million Function Points (Defects per million) typisch, während Six Sigma 4,3 vorgibt.