FAQs zu Itil

Die populärsten ITIL-Missverständnisse

28.04.2013
Von 
Markus Bause ist Geschäftsführer der SERVIEW GmbH in Bad Homburg.

Missverständnis Nummer 7: Viele V3-Prozesse sind in der Praxis überflüssig

Auf Herz und Nieren geprüft: die IT-Service-Management-Prozesse
Auf Herz und Nieren geprüft: die IT-Service-Management-Prozesse
Foto: Fotolia/Gina Sanders

Itil V3 ist durch eine zu große Komplexität mit einer Vielzahl an Prozessen gekennzeichnet, die in der Praxis oft gar nicht benötigt werden. So denken einige IT-Manager. Tatsächlich hat die Zahl der Prozesse gegenüber V2 deutlich zugenommen. Dabei wird aber gern vergessen, dass in V2 nur ein kleiner Ausschnitt des Service Lifecyle abgedeckt war. Und selbst innerhalb dieses Ausschnitts mussten Lücken gefüllt werden, beispielsweise die Anbindung des Monitoring über ein Event-Management. Die Tatsache, dass V3 diese Prozesse mitbetrachtet, macht das Framework vollständiger.

Nicht alle Organisationen werden alle Prozesse als eigenständige Disziplinen einführen müssen. Das galt schon zu Zeiten von Itil V2. Doch sollten die Aspekte, die in den Prozessen behandelt werden, abgedeckt sein.

Dazu ein Beispiel: Ob mit oder ohne Capacity-Management - die Entwicklung der Kapazitätsanforderungen und der Kapazitätsauslastung muss überwacht, analysiert sowie in der Infrastruktur und den Services umgesetzt werden. Wenn ein neuer Service konzipiert werden soll, ist die Frage nach der Anzahl der erwarteten User und Transaktionen zu beantworten; die Antwort muss sich zudem in den Vereinbarungen mit Kunden und Lieferanten widerspiegeln. Capacity-Management bietet hierfür einen strukturierten Ansatz.