Gartner

Die "persönliche Cloud" verdrängt immer mehr den PC

12.03.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Nach Einschätzung der Marktforschungs- und Beratungsfirma Gartner verliert der "persönliche Computer" (PC) immer mehr an Bedeutung. An seine Stelle tritt die "persönliche Cloud".

Die Herrschaft des PC als einziges Zugangsgerät im Unternehmen neige sich dem Ende zu, schreibt Gartner, und bis zum Jahr 2014 werde die "Personal Cloud" den Personal Computer als Zentrum des digitalen Lebens der Nutzer ablösen.

Für Endnutzer bedeute dieser Paradigmenwechsel mehr Flexibilität, besseres Ausnutzen der besonderen Fähigkeiten unterschiedlicher Endgeräte und letztlich höhere Nutzerzufriedenheit und Produktivität. Unternehmen müssten allerdings grundlegend überdenken, wie sie ihren Mitarbeitern Anwendungen und Dienste bereitstellen.

"Wichtige Trends im Client Computing haben den Markt weg von einem Fokus auf PCs hin zu einer breiteren Gerätesicht verschoben, die Smartphones, Tablets und andere Consumer-Geräte einschließt", erläutert Gartner-Analyst Steve Kleynhans. "Die entstehenden Cloud-Dienste werden der 'Klebstoff' für das Netz von Geräten sein, mit denen die User auf die verschiedenen Aspekte ihres täglichen Lebens zugreifen."

Viele Unternehmen fragten sich seit Jahren, wie das Client Computing sich verändere und wie die Umgebung in fünf Jahren aussehen werde. "Viele bezeichnen das als 'Post-PC-Ära'", so Kleynhans weiter. "Es geht aber nicht wirklich darum, was 'nach dem PC' kommt, sondern um einen neuen Stil des persönlichen Computings, der Nutzern die Freiheit bietet, Computing auf ganze neue Arten zu verwenden, um verschiedene Aspekte ihres Arbeits- und Privatlebens zu verbessern."

Gartner hat mehrere "Megatrends" ausgemacht, die den Paradigmenwechsel von PC Richting Personal Cloud befördern. Als da wären Konsumerisierung, Virtualisierung, "Appifizierung", die "stets verfügbare Selbstbedienungs-Cloud" sowie last, but not least die "Mobilitätswende".

"Die Kombination dieser Megatrends in Verbindung mit Forschritten bei den technischen Voraussetzungen läutet die Ära der Personal Cloud ein", bilanziert Analyst Kleynhans. "In dieser neuen Welt müssen sich Organisationen weniger Gedanken um die technischen Daten von Geräten machen. Die User werden eine ganze Sammlung von Geräten nutzen, von denen der PC eine von vielen Optionen bleitb, aber kein Gerät ein primäres Hub ist. Diese Rolle übernimmt stattdessen die Personal Cloud. Der Zugang zur Cloud und den dort gespeicherten oder geteilten Inhalten wird verwaltet und sicher sein, statt sich einzig auf das Endgerät selbst zu fokussieren."