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Die nächste Schlappe für i2 Technologies

03.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um mehr als 20 Prozent blieb der Quartalsumsatz des Supply-Chain-Management-Experten i2 Technologies hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Von April bis Juni nahm das im texanischen Dallas beheimatete Softwareunternehmen eigenen Angaben zufolge nur 117 bis 120 Millionen Dollar ein. Die Marktauguren hingegen rechneten mit Umsätzen von mindestens 150 Millionen Dollar, nachdem i2 im Vergleichszeitraum des Vorjahres mehr als 240 Milionen Dollar verbucht hatte. Seinen Vorsteuerverlust für das zweite Quartal schätzt der einstige Börsenliebling auf 85 bis 88 Millionen Dollar.

Unternehmensgründer und Chief Executive Officer Sanjiv Sidhu begründete das enttäuschende Ergebnis erwartungsgemäß mit der gesunkenen Nachfrage nach Business-Software und mit geschrumpften Auftragsumfängen. Immerhin hatte auch der Mitbewerber Manugistics die erste Hälfte diesese Geschäftsjahres mit einem dicken Minus abgeschlossen (Computerwoche online berichtete. Daneben räumte Sidhu aber ein, dass das jüngste Hin und Her im i2-Management potenzielle und existierende Kunden zusätzlich irrietiert haben könnte.

Als Reaktion auf die schleppende Nachfrage will Sidhu das Unternehmen einer weiteren Restrukturierung unterziehen. Das bedeutet mit hoher Wahrscheinlichkeit eine nochmalige Ausdünnung der Personaldecke. Im vergangenen Jahr trennte sich i2 bereits von zehn Prozent seiner Belegschaft, die derzeit rund 4800 Köpfe zählt. Wieviele Mitarbeiter von der nächsten Entlassungsrunde betroffen sein werden, soll aber nicht vor dem 16. Juli bekannt gegeben werden. (qua)