Glaskugel Mobility

Die Mobilmachung beginnt…

22.12.2011
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Dünner, größer, leichter

Smartphone oder Tablet? Samsung Galaxy Note
Smartphone oder Tablet? Samsung Galaxy Note
Foto: Samsung

Schuld an dem hohen Stromverbrauch ist indirekt auch der Trend zu immer dünneren und leichteren Geräten mit größeren und hochauflösenden Displays. 4-Zoll-Bildschirme sind bei Smartphones inzwischen fast Standard, es gibt aber auch schon Modelle mit 4,7-Zoll-Screen. Hybrid-Geräte wie das "Samsung Galaxy Note" mit 13,4 Zentimeter Bildschirmdiagonale deuten sogar an, dass die Grenzen zwischen intelligenten Mobiltelefonen und Tablets längerfristig verschwimmen könnten. Verständlich wird der "Größenwahn", wenn man Faktoren wie eine bessere Darstellung und Lesbarkeit von Inhalten oder die leichtere Bedienung des Touchscreens mit der Hand in Betracht zieht.

Das Motorola Atrix hat einen Trend zu Hybrid-Geräten einläuten.
Das Motorola Atrix hat einen Trend zu Hybrid-Geräten einläuten.
Foto: Motorola

Da mit wachsender Größe aber die Mobilität des Geräts zurückgeht, gibt es als weiteren Trend modular aufgebaute Devices, die geschickt die Vorteile mehrerer Formfaktoren miteinander verbinden. Den Anfang machten 2011 bereits das "Motorola Atrix", ein Android-Smartphone, das sich in Verbindung mit einer speziellen Docking-Station als Linux-Desktop oder Multimedia-Konsole verwenden lässt, und das Asus-Tablet "Eee Pad Transformer" mit aufsteckbarer Volltastatur.

Hybridgeräte auf dem Vormarsch

Auch 2012 wird der Hybrid-Trend mit dem einen oder anderen Gerät aufgegriffen und verfeinert: Bereits für Frühjahr angekündigt ist das "Asus Padfone", ein 4,3 Zoll großes Smartphone, das man auf der Rückseite in ein spezielles 10-Zoll-Tablet einsetzen kann, wo es dann als dessen Recheneinheit fungiert.

Auf der Consumer Electronics Show (CES) stellt der chinesische Hersteller QP Optoelectronics außerdem eine Display-Tastatur-Kombi mit integriertem Pico-Projektor vor. Der "LightPad" lässt sich an jedes Smartphone oder Tablet mit HDMI- oder MHL-Schnittstelle (MHL = Mobile High-Definition Link) anschließen. Anschließend werden deren Inhalte per Rückprojektion auf dem 11-Zoll-Bildschirm angezeigt oder mit einer Größe von bis zu 1,5 Meter an Wände projiziert. Die Auflösung ist mit 854 mal 480 Pixeln allerdings noch bescheiden, das darauffolgende Modell soll es aber bereits auf 1.280 mal 720 Pixel bringen.

Doch es gibt auch andere Bestrebungen, die Bedienbarkeit der mobilen Geräte zu verbessern. So hat Trendsetter Apple im iPhone 4S mit "Siri" das Thema Sprachsteuerung in den Vordergrund gerückt. Auch wenn die Technik noch nicht vollständig überzeugt und sicher noch verbesserungsfähig ist, wird sich Spracheingabe in Zukunft sicher auf verschiedenen Plattformen finden lassen, zumindest Google soll ein ähnliches Feature für Android entwickeln. Stärkere Beachtung als bisher könnte außerdem die Gestensteuerung erfahren. Als Kontrastprogramm zu iPhone und iPad wird die Apple-Konkurrenz zudem die Connectivity-Karte ausspielen und ihre Geräte verstärkt mit Schnittstellen wie HDMI, USB-Host oder DLNA bereitstellen. Auch NFC gewinnt mit der wachsenden Zahl an Clients an Bedeutung, sei es zum einfachen Austausch von Inhalten oder - allmählich - auch zum mobilen Bezahlen.