Warnende Stimmen auf der RSA Conference

Die mobile Kommunikation wirft neue Sicherheitsfragen auf

21.04.2000
MÜNCHEN (ave) - Der Trend zur mobilen Datenübertragung reißt neue Sicherheitslücken. Auf der RSA Conference warnten Spezialisten vor Gefahren und zeigten Lösungsmöglichkeiten auf.

Die mobile Datenübertragung - etwa um via Wireless Application Protocol (WAP) und Handy kabellos auf Internet-Inhalte zuzugreifen - bestimmt wie kaum ein anderes Thema derzeit die Telekommunikationsszene. Kein Wunder, dass das Thema auch auf der RSA Conference aufgegriffen wurde. Die zunehmende Mobilität macht jedoch eine entsprechende Absicherung der Übertragungen erforderlich. Scott Schnell Senior Vice President und Marketing-Manager bei RSA Security, betonte, das Wireless Application Protocol (WAP) verfüge von vornherein über umfassende Sicherheitsfunktionen, die im Rahmen des Protokolls Wireless Transport Layer Security (WTLS) in das Verfahren implementiert seien.

Neue Lösungen wie das von Compaq entwickelte Verfahren "Multiprime" sollen zudem für Sicherheit sorgen. Die Technologie verringert die Dauer von Ver- und Entschlüsselungsfunktionen auch auf mobilen Geräten gegenüber herkömmlichen Methoden um die Hälfte. David Naccache, Director Cryptography and Security bei Gemplus, warnt jedoch vor übertriebenem Optimismus und allzu großer Zuversicht: "Die zunehmende Mobilität öffnet neue Sicherheitslücken, die Angreifer ausnutzen können." Ihm und seinem Team von 40 Experten sei es beispielsweise bereits gelungen, über Short Message Service (SMS) Handys anzugreifen. "Wir haben Möglichkeiten entdeckt, verrückte Sachen mit Mobiltelefonen anzustellen. So lässt sich unter anderem die Anzeige so manipulieren, dass es den Anschein hat, als sei das Handy ausgeschaltet, wenn es in Wirklichkeit gerade sendet."