Die mittelgroßen Beratungshäuser leiden

10.02.2006
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Mittelständler sparen weiter

Der Anstieg wird zunächst vor allem den großen Anbietern zugute kommen. "Die Anwenderunternehmen haben ihre IT-Investitionen in den vergangenen Jahren vor sich hergeschoben, nun müssen sie das Versäumte nachholen", nennt Dietmar Fink von der Deutschen Gesellschaft für Managementforschung (DGMF) in Bonn die Gründe. Gleichzeitig haben die Unternehmen jedoch die Zahl ihrer Partner reduziert, so dass vor allem große, breit aufgestellte IT-Anbieter und kleine Spezialisten vom Aufwärtstrend profitieren. Die mittelgroßen IT-Dienstleister, die ein breites Portfolio für mittelständische Kunden bereitstellen, müssen sich gedulden. "Der Mittelstand hat sehr lange nicht in IT investiert, so dass der Umbau, der nun erforderlich wäre, sehr teuer wird. Diese Aufwendungen scheuen die Unternehmen noch", warnt Fink, der auch Professor für Unternehmensberatung und -entwicklung an der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg ist.

Security bietet Wachstumsperspektive

Technologie/ Services

Reifegrad

Wachstum bis 2006

Security

Sehr hoch

Sehr hoch

Dokumenten-Management

Sehr hoch

Sehr hoch

Storage

Sehr hoch

Hoch

Mobile Solutions

Mittel

Hoch

RFID

Niedrig

Hoch

Outsourcing

Sehr hoch

Mittel

Linux/ OSS

Hoch

Mittel

CRM

Hoch

Mittel

Offshore

Mittel

Mittel

Voice Data Konvergenz

Mittel

Mittel

Service-orientierte Architekturen

Niedrig

Mittel

ERP

Sehr hoch

Gering

Anwender wollen in Sicherheit und Dokumenten-Management investieren. In diesen Märkten bieten sich Service-Provider gute Entfaltungsmöglichkeiten. (Quelle: Experton Group)

Allerdings zeigt die sehr unterschiedliche Geschäftsentwicklung großer und breit aufgestellter Anbieter wie Accenture, Capgemini, IBM, T-Systems, CSC Ploenzke und SBS auch, dass ein umfangreiches Portfolio nicht automatisch zum Erfolg führt. Einig sind sich die Marktbeobachter darin, dass nur internationale Sourcing-Modelle helfen, die internen Kosten in den Griff zu bekommen. Accenture kündigte beispielsweise an, die Zahl der Mitarbeiter in Südostasien in den kommenden drei Jahren auf 50000 verdoppeln zu wollen. Branchenprimus IBM Global Services heuerte allein im Jahr 2005 rund 15000 neue Mitarbeiter in Indien an und möchte dort bis Ende des Jahres etwa 50000 IT-Experten beschäftigen. Derzeit sind es knapp 39000.Quelle: Experton Group)