Die mittelgroßen Beratungshäuser leiden

10.02.2006
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Vom anziehenden IT-Servicemarkt profitieren große, breit aufgestellte Anbieter und kleine Spezialisten.

Der Strukturwandel im IT-Beratungsmarkt hat den klassischen IT-Consulting-Häusern bis auf wenige Ausnahmen den Garaus gemacht. Heute gibt es kaum noch Anbieter, die allein von Beratung und Projektarbeiten leben und dabei ausschließlich einheimische Mitarbeiter beschäftigen.

Hier lesen Sie…

  • wie stark der Servicemarkt wachsen wird;

  • wer davon profitieren wird;

  • was einige IT-Dienstleister versäumt haben.

Die Entwicklung der IT-Servicehäuser im Jahr 2005 war sehr unterschiedlich. Die Prognose beruhen auf vorläufigen Schätzungen von PAC.
Die Entwicklung der IT-Servicehäuser im Jahr 2005 war sehr unterschiedlich. Die Prognose beruhen auf vorläufigen Schätzungen von PAC.

"Die Anbieter haben an den eigenen Strukturen gearbeitet - die einen besser, die anderen schlechter", schildert Tobias Ortwein, Berater beim Marktforschungshaus Pierre Audoin Consultants (PAC). "Außerdem haben sie ihr Angebot neu ausgerichtet." Die Ansprüche der Kunden haben sich geändert, sie wollen schnellen Return on Investment und Projekte, die sich vornehmlich am Geschäftsnutzen orientieren. Diskussionen über technische Details gehören vielfach der Vergangenheit an.

Der Vertrieb muss genau die Themen ansprechen, mit denen sich die CIOs derzeit beschäftigen. Im Rahmen der Industrialisierung in der IT können das Themen wie IT-Governance, IT-Risiko-Management und IT-Standardisierung sein. Zudem wird das Thema SOA (Services Oriented Architecture) nach Meinung von PAC branchenübergreifend in den kommenden Jahren immer stärker an Bedeutung gewinnen.

Der Markt wird wachsen

Doch trotz der im Vergleich zu früheren Jahren besseren Aussichten geht es der Branche unterm Strich nicht gut. Einigen profitablen und leistungsstarken Anbietern wie Accenture, IBM, Capgemini, Mummert, IDS Scheer und sd&m stehen eine Vielzahl von Unternehmen gegenüber, denen es entweder anhaltend schlecht geht (Bearingpoint, CSC Ploenzke, SBS) oder die gerade die Talsohle durchschreiten wie etwa Itelligence. Immerhin macht die Experton Group etwas Mut, denn sie rechnet damit, dass sich deutsche Unternehmen in Sachen IT-Services trotz einer immer noch angespannten wirtschaftlichen Situation künftig wieder investitionsbereiter zeigen. Insgesamt erwarten die Marktforscher ein Wachstum im IT-Servicemarkt von 5,8 Prozent und ein Volumen von 28,6 Milliarden Euro im laufenden Jahr. Bis 2008 soll sich das Geschäft um durchschnittlich 6,6 Prozent pro Jahr verbessern.