Die Mikroprozessoren-Konkurrenz wird härter:Republick Irland gewinnt Tauziehend um Mostek

20.04.1979

EDINBURGH/LONDON (VWD) - Die Republik Irland konnte sich gegen Schottland beim Tauziehen um ein 80-Millionen-Dollar-Projekt durchsetzen, das die Errichtung eines Mikroprozessoren-Werks und damit verbunden die Schaffung von 1100 Arbeitsplätzen sowie die Einführug neuer US-Technologien am europäischen Markt innerhalb der kommenden drei Jahre vorsieht. Nach einem Bericht der "Financial Times" rechnet der in Dallas/Texas ansässige Halbleiterproduzent Mostek damit, in einigen Monaten mit dem Probelauf der Produktion von bisher in Texas produzierten Halbleitern in einer bereits fertiggestellten Fabrik in Cherry Orchard in der Nähe von Dublin beginnen zu können. Innerhalb von zwei Jahren soll in der Nähe von Blanchardstown ein Montagewerk für integrierte Schaltkreise entstehen. Bis 1982 soll eine weitere Fabrik zur Fertigung von Siliziumchips betriebsbereit sein.

Mostek hatte über den Standort des Projekts mit der lrish Development Agency (IDA) und der Sottish Development Agency (SDA) verhandelt und sich dann für Irland entschieden, da die finanziellen Bedingungen attraktiver erschienen. Die IDA konnte ein Angebot unterbreiten, das eine Übernahme von bis zu 50 Prozent der Invetitionskosten vorsieht sowie eine völlige Steuerbefreiung für Exportgewinne bis zum Jahre 1990. Auch die schottische Behörde wollte, neben bereits vorhandenen besseren infrastrukturellen Voraussetzungen, weitgehendes finanzielles Entgegenkommen zeigen, scheiterte jedoch an einer Mittelverweigerung des britischen Industrieministeriums, das sich darauf berief, daß in der ersten Phase des Mostek-Engagements keine Produktionstätigkeit vorgesehen sei. Nach dem für sie enttäuschenden Ausgang der Verhandlungen befürchtet die SDA, daß Irland von weiteren US-Firmen vorgezogen wird.