X.400 und X.500 tanzen aus der Reihe

Die meisten E-Mail-Programme haben keine Probleme mit dem Jahr 2000

02.01.1998

Nur die ältesten und schlecht gestalteten Messaging-Produkte dürften im Jahr 2000 gravierende Probleme verursachen, glauben Branchenkenner. Gleichzeitig warnen die Experten aber davor, die Problematik zu unterschätzen, da nicht nur die E-Mail-Plattformen Jahr-2000-konform sein müßten, sondern auch alle anderen Netzkomponenten.

In puncto Internet-Mail gibt Paul Hoffman, Direktor des Internet Mail Consortium (IMC), Entwarnung: "Die Internet Engineering Task Force (IETF) hat die entsprechenden Protokolle untersucht und keine gravierenden Probleme entdeckt." Schwierigkeiten erwartet Hoffman dagegen bei X.400- und X.500-basierten Messaging-Systemen. Allerdings sei dies den Anwendern bereits seit längerem bewußt.

Mehr ein Koordinations- als ein technisches Problem ist der Milleniumswechsel bei EDI. Hier kommt es laut Branchenkennern vor allem darauf an, daß die Messaging-Partner den Wechsel vom zweistelligen auf das vierstellige Datumsformat gemeinsam koordinieren.

Gelassen in Sachen Jahr 2000 zeigen sich auch die Messaging-Hersteller Microsoft, Lotus, Novell und Netscape. Unternehmensangaben zufolge sind die Produkte, von Ausnahmen abgesehen, Jahr-2000-konform. Anwender einer der ersten Exchange-4-Versionen müssen beispielsweise einen Patch aufspielen. Ebenso kommen Probleme auf die Benutzer von "cc:Mail" zu, wie man bei Lotus einräumt. Im Gegensatz zu "Notes" hat cc:Mail nämlich den Jahr-2000-Bug.