Die meisten Besucher von Online-Jobbörsen sind nicht arbeitslos

22.02.2002
Von in Karen
Mehr als 60 Prozent der zirka 1,8 Millionen Deutsche, die im Januar vom heimischem PC aus eine Jobbörse im Internet aufsuchten, stehen in einem festen Beschäftigungsverhältnis. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Marktforschungsunternehmens Net Value.

Zu den eifrigsten Besuchern von Online-Stellenbörsen gehören die Angestellten, die 28 Prozent der Internet-Jobsucher ausmachen. Auf Rang zwei folgen die Studenten mit 24 Prozent. Auch Führungskräfte aus dem mittleren Management und der Unternehmensleitung surfen auf den Seiten der Stellenvermittler: Sie stellen 18 Prozent der Online-Jobsuchenden.

Die übrigen Besucher von Web-Stellenbörsen sind Personen, die vorübergehend ohne Arbeit, längerfristig arbeitslos oder krank sowie nicht berufstätig oder Hausfrauen/-männer sind (8,5 Prozent), Arbeiter (5,8 Prozent), freiberuflich Tätige (5,7 Prozent), Geschäftsinhaber und Unternehmenseigentümer (fünf Prozent) sowie Rentner und Pensionsempfänger (vier Prozent). "Das Internet wird in den deutschen Privathaushalten hauptsächlich zur Karriereplanung genutzt", kommentiert Milan Dolinar, Geschäftsführer von Net Value Deutschland.

Obwohl die meisten Besucher der Online-Stellenmärkte einen Job besitzen, wollen sie offenbar das Ohr am Markt haben und über Chancen sowie Weiterentwicklungsmöglichkeiten auf dem Laufenden sein. Dolinar zufolge verwenden zwar auch Arbeitslose zunehmend das Internet bei ihrer Jobsuche, gehen jedoch vermutlich häufiger direkt von den Arbeitsämtern aus ins Internet. Dort stehen den Jobsuchenden PCs mit Internet-Zugang zur Verfügung. Am häufigsten stöbern die 35 bis 49-Jährigen in den Online-Stellenangeboten. Sie machen 40 Prozent der Internet-Jobsuchenden aus.

Die Altersverteilung der Besucher digitaler Stellenmärkte sieht im Einzelnen aus wie folgt:

14 Jahre und jünger: 0,8 Prozent

15 bis 24 Jahre: 22,5 Prozent

25 bis 34 Jahre: 16,2 Prozent

35 bis 49 Jahre: 40 Prozent

50 bis 64 Jahre: 20,5 Prozent

65 Jahre und älter: Null Prozent.

Insgesamt surfen laut Net Value mehr Männer als Frauen auf den Job-Websites: Die männlichen Besucher stellen 62 Prozent, die Frauen 38 Prozent. Die weiblichen Surfer bevorzugen vor allem das Angebot des Arbeitsamts: Das entspricht 43,2 Prozent der Besucher. Ihr Anteil bei den Benutzern von privaten Stellenbörsen beträgt nur 32,2 Prozent. Die Top-5 der deutschen Online-Stellenmärkte, die die Anwender von zu Hause aus im Januar besuchten, waren laut Net Value:

Arbeitsamt.de: 948.000 Besucher (6,2 Prozent Reichweite)
Jobpilot.de: 324.000 (2,1 Prozent)
Stepstone.de: 256.000 (1,7 Prozent)
Monster.de: 187.600 (1,2 Prozent)
Hotjobs.com: 187.400 (1,2 Prozent).

Die Website des Arbeitsamts führt die Liste im Januar ebenfalls an, wenn man die gesamten Besucherzahlen heranzieht. Die Marktforschungsgesellschaft Jupiter Media Metrix veröffentlichte die Top-7 der deutschen Online-Stellenbörsen im Januar und zählte dabei Privatbenutzer und Anwender, die vom Arbeitsplatz aus online gehen:

Arbeitsamt.de: 1,53 Millionen Unique Visitors (9,4 Prozent Reichweite)
Monster.de: 413.000 (2,5 Prozent)
Jobpilot.de: 317.000 (1,9 Prozent)
Stepstone.de: 207.000 (1,3 Prozent)
Jobware.de: 204.000 (1,3 Prozent) Jobscout24.de: 181.000 (1,1 Prozent)
Jobversum.de: 98.000 (0,6 Prozent).