Die magische Drei

27.01.2006
Neulich bei Stau im Eisregen kam uns eine erstaunliche Erkenntnis: Das Organisationsprinzip der deutschen Wirtschaft ist ebenso simpel wie genial - alles dreht sich schlicht um die Zahl drei.

Sie schütteln den Kopf? Dann denken Sie mal an das letzte Jahrhundert: Lieferscheine gab es in dreifacher Ausfertigung, Reise- oder Urlaubsanträge hatten drei Durchschläge, und selbst die viel beschworenen schlanken Strukturen bestanden aus mindestens drei Hierarchiestufen, die über das arbeitende Volk wachten.

Sie sind der Meinung, dass dies alles im Zeitalter von XML, Metadaten und Service-orientierten Architekturen Schnee von gestern ist? Wenn Sie sich da mal nicht irren. Informanten trugen uns zu, dass selbst im 21. Jahrhundert, dem Informationszeitalter, die Zahl drei das Arbeitsleben bestimmt. So soll es Unternehmen geben, die ein und dieselbe Information gleich dreimal von ihren Mitarbeitern erfassen lassen: Etwa in Form eines Reiseantrags im HR-System, dann im Gruppenkalender und schließlich zum dritten Mal in irgendwelchen Intranet-Portalen. Sollte dies wirklich zutreffen, dann wundert es uns nicht mehr, dass deutsche CIOs und ihre IT-Systeme bei den Vorständen so wenig Ansehen genießen und unter dauerndem Kostendruck stehen. Für diese Vorstände haben wir den ultimativen Spartipp: Schalten Sie die entsprechenden Server einfach ab und lassen Sie die Informationen wieder mit dreifachem Durchschlag erfassen - Ihre Mitarbeiter sind nicht nur dreimal effizienter, weil sie die Daten nur noch einmal schreiben; sondern Sie sparen auch mindestens zwei Drittel der IT-Kosten.