Auch Hewlett-Packard zeigt Ambitionen

Die Luft für Systemlieferanten wird zusehends dünner

25.11.1998
SAN MATEO (IDG) - Die Runde der Ende-zu-Ende-Lieferanten bekommt Zuwachs. Allem Anschein nach will Hewlett-Packard (HP) in diesem Marktsegment, das derzeit vor allem durch Player wie IBM oder 3Com beherrscht wird, ebenfalls Flagge zeigen.

Bislang agiert HP mit Server-, Hub- und Switch-Produktfamilien überwiegend in den Bereichen Workgroups und Data-Center. Darüber hinausgehende Lösungen suchen Anwender bislang vergebens. Das soll sich nun ändern: Mit einem Routing-Switch will das Unternehmen sein Ethernet-Portfolio nun in Richtung Enterprise-Computing abrunden.

Nach Angaben von HP soll im März 1999 ein Layer-3-Switch-Chassis vorgestellt werden, das auf Unternehmens-LANs zielt. Die neue Netzkomponente sei wesentlich leistungsfähiger als beispielsweise der "Procurve Switch 8000M" oder "1600M". Beide verfügen über eine Switching-Architektur, die ein Datenaufkommen von 3,5 Gbit/s verarbeiten kann. Sowohl Ethernet/Fast Ethernet- als auch Gigabit-Ethernet-Schnittstellen sollen für Kunden bereitstehen. Preislich will der Hersteller zwar nicht mit kleinen Startup-Firmen konkurrieren, aber deutlich unter den Pro-Port-Kosten der etablierten Anbieter liegen. Das bedeutet, daß 10/100-Mbit/s-Ports für die neuen Netzkomponenten wohl teurer als 350 Dollar sein dürften.

HP spekuliert mit dieser Strategie darauf, daß Layer-3-Switches ähnlich wie Hubs von teuren Nischen- zu billigen Massenprodukten werden. "Wenn dies der Fall ist, hebt unser Geschäft ab", kommentiert Mark Thomson, Product Marketing Manager der Networking Hardware Division, den Schritt. Obwohl Analysten zustimmen, daß Layer-3-Switches ihren Ausnahmestatus verlieren werden, gibt es auch warnende Stimmen: Mit dem Versuch, ein komplettes Ethernet-Angebot bereitzustellen, betrete HP Neuland.