Fuduntu, Puppy Linux, FreeBSD 8.3

Die Linux-Woche im Rückblick

10.04.2012
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Anhänger der Linux-Distributionen Fuduntu oder Puppy Linux dürfen sich über aktualisierte Ausgaben freuen. FreeBSD 8.3 befindet sich auf der Zielgeraden.

Die COMPUTERWOCHE präsentiert die wichtigsten Linux- und Open-Source-News in KW 14. FreeBSD ist zwar nicht Linux, die Erwähnung eines zweiten Ausgabe-Kandidaten von 8.3 ist aber trotzdem ein Highlight in der Open-Source-Welt. Die Sicherheits-Distribution DEFT Linux wurde auf Ausgabe 7.1 aktualisiert. ROSA Labs sind vor allen Dingen wegen Mandriva bekannt. Nun machen sich die Entwickler daran, eine eigene Distribution zu entwickeln und haben eine Beta-Version veröffentlicht.

Fuduntu 2012.2

Die Distribution Fuduntu versuchte ursprünglich eine Mischung aus Fedora und Ubuntu zu sein. Das Betriebssystem wurde als Spaßprojekt ins Leben gerufen und hat einen kleinen Raketenstart hingelegt. Mittlerweile haben die Entwickler komplett eigene Repositories und das Betriebssystem erfreut sich zunehmend an Beliebtheit.

Als Desktop-Umgebung setzt Fuduntu weiterhin auf GNOME 2.32.2 und würzt die Oberfläche mit Awn als Dock. Das Herzstück ist Linux-Kernel 3.2.13. Die verfügbaren Browser sind Chromium 17 und Firefox 11. Zu den weiteren prominenten Open-Source-Paketen gehören Thunderbird 11, Pidgin 2.10.2 und LibreOffice 3.5.1.2.

Ein weiterer großer Schritt in dieser Ausgabe ist die Umstellung auf eine spiegelbare Infrastruktur. Da die Software-Lager nun von diversen Open-Source-Hostern zur Verfügung gestellt werden, wirkt sich das positiv auf die Geschwindigkeit der Software-Installation oder Updates aus. In den Repositories sind auch die Treiber NVIDIA 290.10, ATI Catalyst 12.1 und Broadcom WiFi 5.100.82.112.

Sie finden weitere Informationen in der offiziellen Ankündigung. Fuduntu ist für die Architekturen i686 und x86_64 im Download-Bereich der Projektseite verfügbar.

Sicherheits-Distribution DEFT Linux 7.1

Die neueste Version bringt Bugfixes für Hb4most im Zusammenhang mit xterm mit sich und bessert Fehler in Gparted aus. Weiterhin haben die Entwickler diversen Paketen Aktualisierungen spendiert. In Sachen Computer-Forensik sind die Neuzugänge UsnJrnl-parser und lslnk zu vermelden.

Das Besondere an DEFT Linux ist, dass die Distribution nicht nur Linux-Tools mit sich bringt, sondern auch die besten freien Windows-Tools. Diese lassen die Entwickler mittels Wine laufen.

Sie sollten im Hinterkopf behalten, dass Sie sich mit Werkzeugen wie DEFT sehr schnell auf illegalem Gelände bewegen können. Sehen Sie Distributionen wie DEFT als Waffe gegen Cyberkriminelle und benutzen Sie diese auch so. Sollten Sie DEFT im Unternehmen einsetzen wollen, sprechen Sie das am Besten mit Ihrem Vorgesetzten ab.

Wer sich für die Sicherheits-Distribution DEFT Linux 7.1 interessiert, findet in den Veröffentlichungs-Notizen. Die aktuelle Version finden Sie auf einem der Spiegel-Server.

ROSA 2012 Beta

Viele der speziellen Mandriva-Funktionen kamen von ROSA Labs. Mandrivas Zukunft ist allerdings immer noch nicht entschieden. Man kann nur mutmaßen, ob das ein Grund für eine eigene Distribution ist. Die Basis für Marathon bietet Mandriva.

Die Entwickler liefern als Desktop-Umgebung KDE 4.8.2 mit. Natürlich haben die Programmierer eigene Anpassungen eingebracht. Dazu gehört auch die KLook. Die Entwickler machen gar kein Geheimnis daraus, dass es sich hier um eine Kopie von QuickLook aus Mac OS X handelt. Sie können im Dolphin-Dateimanager die Leertaste drücken, um die Software auszuführen. Derzeit kann KLook Dateien der Formate jpg, png und txt anzeigen. Die Software funktioniert auch mit allen Video-Dateien, die Phonon unterstützt.

Die Entwickler versprechen fünf Jahre Langzeitunterstützung für ROSA Marathon 2012. Ein weiterer interessanter Fakt ist, dass die Haupt-Repositories in Russland sind. Die Entwickler machen klar, dass die Distribution unter russischem Recht steht. Somit habe man bessere Möglichkeiten in Sachen Fortschritt gegenüber einem europäischen Land.

Die finale Version soll Ende April erscheinen. Wer das Betriebssystem testen möchte, kann ISO-Abbilder für die Architekturen i586 oder x86_64 herunterladen.

Puppy Linux 5.3 "Wary" und "Racy"

Puppy Linux ist bekannt als minimalistische Distribution. Die Ausgaben Wary und Racy unterscheiden sich in der Applikations-Auswahl nicht. Barry Kauler bezeichnet Racy als "Wary auf Steroiden". Der Herausgeber meint damit, dass sich in Racy ein modernerer Kernel und eine aktuellere X.Org-Variante findet.

Als Highlight der Version 5.3 kann man sicher die Sprachpakete bezeichnen. Damit lässt sich das komplette System auf eine andere Sprache umstellen. Derzeit gibt es die langpacks für Deutsch, Französisch, Polnisch, Russisch und Spanisch. Sie finden diese Informationen und Download-Links in der offiziellen Ankündigung.

FreeBSD 8.3-RC2

Ken Smith hat einen zweiten und voraussichtlich letzten Release-Kandidaten von FreeBSD 8.3 ausgegeben. Das hängt laut seiner Aussage davon ab, ob noch ein Showstopper auftaucht. Somit ist der Zeitpunkt der finalen Ausgabe noch nicht festgelegt.

Das Betriebssystem ist für die Architekturen amd64, i386, pc98 und sparc64 verfügbar. Aus Platzgründen befindet sich auf dem ersten Installations-Medium nur die englische Dokumentation.