Die Linux-Welt wird unüberschaubar

25.08.2006
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Viel Rummel um Linux-Handys

Für Aufsehen sorgte auf der Linuxworld Trolltech mit dem Linux-basierenden Handy "Greenphone", welches das norwegische Unternehmen ab September dieses Jahres vermarkten will (siehe Kasten "Ausgewählte Produktneuheiten …"). Orange, das zweitgrößte europäische Telekommunikationsunternehmen, hat soeben eine Reihe neuer Linux-Handys in sein Angebot aufgenommen. Der US-Provider Mobile tut es ihm gleich.

Das Linux Phone Standards Forum (Lips) und die Mobile Linux Initiative (MLI) der Industrievereinigung Open Source Development Labs (OSDL) gaben in San Francisco bekannt, künftig eng zusammenarbeiten zu wollen, um Linux für Mobiltelefone zu standardisieren und zu verbessern.

Insgesamt kamen rund 11000 Besucher und 175 Aussteller zur Linuxworld in San Francisco. Diesbezüglich ist kein Aufschwung zu erkennen. Der Veranstalter hat daraus Konsequenzen gezogen und die bisher im Frühjahr stattfindende Ostküsten-Linuxworld in Boston aus dem Programm genommen. Statt der Bostoner Linuxworld findet im nächsten Februar in New York ein "Linuxworld Open Solutions Summit" statt. Dort soll es mehr um die Vorstellung von Open-Source-Lösungen für vertikale Märkte gehen.

Es fehlt der Fokus

"Die Linuxworld ist zunehmend uninteressant geworden", kritisiert Gordon Haffa, Analyst von Illuminata. "Die Kongressmesse umfasst alles, was mit Open Source zu tun hat - und das bedeutet heute so ziemlich alles in der IT. Und Shows ohne Fokussierung werden nicht ewig überleben. Kleinere, fokussierte Veranstaltungen entstehen und sind für die Besucher interessanter als große Messen."