Die Kosten des Outsourcings

04.05.2006
Von Eberhard Schott

Strebt das Unternehmen ein Backsourcing oder einen Anbieterwechsel vor Ablauf des Vertrags an, stehen zumeist sämt- liche bisherigen Einsparungen auf dem Spiel. Eingeplante Synergien lassen sich nicht mehr nutzen, zudem werden häufig Kompensationszahlungen fällig.

Individualität hat ihren Preis

Grundsätzlich stellen sich Einsparungen dann ein, wenn die Vorteile einer günstigen Produktion die für die Transaktion erforderlichen Ausgaben übersteigen. In die Kostenrechnungen fließen auf der Habenseiten mögliche Finanzierungs- und Steuervorteile ein, belastend könnten sich eventuell entstehende Steuernachteile beispielsweise in nicht mehrwertsteuerpflichtigen Betrieben im öffentlichen Bereich auswirken.

Spezifisch auf die Bedürfnisse des Anwenderunternehmens zugeschnittene IT-Umgebungen sparen im Betrieb wenig, verursachen jedoch sehr hohe Transaktionskosten. Falls die Individualität tatsächlich benötigt wird, ist unter rein wirtschaftlicher Betrachtung das Outsourcing der falsche Weg: In manchen Fällen übersteigen die Kosten des Outsourcings die erzielten Einsparungen, so dass der Betrieb nach einer Auslagerung sogar teurer wird, als zuvor. Zwar fließen in eine Outsourcing-Entscheidungen eine Vielzahl von Überlegungen ein, regelmäßige Umfragen bestätigen jedoch , dass Unternehmen vor allem auslagern, um IT-Kosten zu sparen. Dieses Ziel wird am besten durch partielles oder selektives Outsourcing unspezifischer und wenig komplexer IT-Funktionen erreicht.