PPS-System arbeitet bis zum Zielkonflikt:

Die Konsequenz steht auf dem Sreen

30.09.1983

MÜNCHEN (CW) - Das dialogisierte und integrierte Produktionsplanungs- und Steuerungssystem (PPS) "Profis" bietet die Kybernon GmbH aus München an. Mit dem Produkt soll die Arbeit in den Geschäftsbereichen Konstruktion und Arbeitsplanung Einkauf und Materialwirtschaft, Fertigungssteuerung sowie Produktion und Vertrieb auf der Basis eines dynamischen online arbeitenden Steuerungssystems organisiert werden.

Von den Elring-Dichtungswerken GmbH aus Fellbach ursprünglich für den Eigenbedarf konzipiert, wurde das PPS-System nach vierjähriger Entwicklungszeit im Oktober 1982 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel eines PPS-Systems ist es die Faktoren Material, Kapazitäten und Werkzeuge so zur Verfügung zu stellen, daß sowohl kurze Durchlaufzeiten und niedrige Bestände als auch eine ausgeglichene Auslastung und hohe Termintreue erreicht werden.

Die Reduzierung der Durchlaufzeit erfolge bei diesem System über die Beschleunigung des Informationsaustausches mit sogenannten Briefkastenfunktionen sowie durch den Verzicht auf feste Periodenraster. Einer Verringerung der Bestände werde durch die simultane Verfügbarkeitsprüfung von Material, Kapazitäten und Werkzeugen erreicht. Die Reduzierung von Dispositionsstufen und die tägliche Dispositionsrechnung sind weitere Methoden, den Bestand gering zu halten.

Die Termindisposition erfolgt nach dem NET-CHANGE-Prinzip. Das System arbeitet solange selbständig, bis ein Zielkonflikt auftritt. Diese Problemstellungen werden dem Sachbearbeiter im Dialog angezeigt und von ihm gelöst. Die Konsequenzen seiner Lösung zeigt das System an, überläßt aber die Entscheidung

dem sachverständigen Bearbeiter.

Die Vergabe der Fertigungstermine erfolgt nicht mit festen Zeitpunkten, sondern innerhalb von Terminschranken. Dadurch entstehe eine Flexibilität im Auftragsnetz, die Auflaufstörungen zum Teil selbst beheben könnten. Aus dem vorterminierten Fertigungsauftragsbestand werden täglich so viele Arbeitsgänge freigegeben, bis eine bestimmte Belastungsschranke erreicht ist (Prinzip der belastungsorientierten Auftragsfreigabe nach dem Trichtermodell).

Installiert wird auf IBM-Anlagen ab Modell 43XX unter DOS/VSE oder MVS. Der Preis für zeitlich unbeschränkte Nutzung beträgt 245 000 Mark.