Probleme bei der Software-Anpassung:

Die kleine /36 kommt nicht auf Touren

13.09.1985

FRAMINGHAM (CWN) - Das Geschäft mit dem jüngsten Mitglied der Schrägstrich-Familie, der Desktop /36, will für IBM nicht so recht in Gang kommen.

Autorisierte Händler meinen, IBM habe bisher noch keine nennenswerten Stückzahlen der Tischversion ausgeliefert, und auch DV-Beschaffer in Großunternehmen scheinen kein allzu großes Interesse an der neuen Maschine zu zeigen.

Angelpunkt der Misere ist dabei offensichtlich nicht mangelnde Lieferfähigkeit von Big Blue, sondern fehlende Software. Ein IBM-Sprecher er klärte zu angeblichen Liefer-Engpässen, die Auslieferung der Hardware unterliege keinen Verzögerungen. Allerdings müßten Händler, um zum Vertrieb der neuen Maschine zugelassen zu werden, bestimmte Kriterien erfüllen, und diese Kriterien bieten möglicherweise noch nicht alle Interessenten erfüllt.

Echter Mangel scheint hingegen an /36-Software zu herrschen, die auf die kleinen Maschinen portiert wurde. Über die Ursachen gibt es nur Vermutungen: Die eine ist, daß Systemhäuser bisher nicht über die dazu notwendigen Konvertierungsroutinen verfügen, die andere, daß solche Tods noch gar nicht existieren und erst Anfang kommenden Jahres angeboten werden sollen.

Resümiert ein Computerland-Franchiser: "Wir reißen uns nicht darum, die Maschine zu verkaufen. Wenn die Kunden clever sind, werden sie keine Eile haben, die Maschine zu kaufen." Und der für PC-Beschaffungen verantwortliche Manager einer New Yorker Bank: "IBM muß ihre Strategie in brauchbare Software ?? setzen. Ich kenne niemanden, der Maschine kauft. Wir kaufen sie nicht - wir haben nichts, was auf ihr laufen würde."