Die Itil-3-Euphorie ebbt schon wieder ab

25.01.2008
Eine bessere Verzahnung von IT- und Business-Prozessen erwarten weniger Anwender als vor einem Jahr.

Die Neufassung der IT Infrastructure Library (Itil 3) ist Gegenstand kontroverser Diskussion.

Die anfängliche Begeisterung der Anwender hat offenbar nachgelassen. Jedenfalls verzeichnet die Exagon Consulting & Solutions GmbH eine gewisse Ernüchterung auf Seiten der Betroffenen. Einer aktuellen Umfrage zufolge erwarten heute weniger Anwender als vor einem halben Jahr, dass Itil 3 für eine bessere Verzahnung von IT- und Geschäftsprozessen sorgen werde, so das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Kerpen-Sindorf.

Exagon-Geschäftsführer Joachim Fremmer zählte von Anfang an zu den - wohlmeinenden - Kritikern der neuen Itil-Ausführung. Trotzdem oder gerade deswegen unterstützt Exagon die computerwoche bei ihrem Angebot eines Web-basierenden "Selfcheck" (www.computerwoche.de/itil).

Darüber hinaus befragt das Unternehmen seine Kunden regelmäßig nach deren Einschätzungen zum Thema Itil. Wie es dabei festgestellt hat, sind die IT-Service-Spezialisten in den Unternehmen über die vergangenen Monate skeptischer gegenüber Itil 3 geworden. Mitte des vergangenen Jahres hätten noch 57 Prozent die Auffassung geäußert, dass sich mit der neuen Itil-Version IT- und Business-Prozesse leichter verbinden lassen würden als bisher. Sechs Monate später seien es nur noch 43 Prozent. Der Kreis derer, die Zweifel hegen oder keine Einschätzung wagen, sei von 13 auf 34 Prozent gestiegen. Das restliche Drittel habe "verhaltenen Optimismus" geäußert.

"Nachdem anfangs im Markt von verschiedenen Seiten eine etwas zu euphorische Stimmung entfacht worden war, sind die Erwartungen nun etwas pragmatischer geworden," urteilt Fremmer. Die Anwender könnten mittlerweile differenzierter urteilen.

Dass eine stärkere Ausrichtung der IT-Prozesse an den Geschäftsanforderungen notwendig sei, steht laut Exagon für die IT-Verantwortlichen außer Frage. (qua)