Die IT konnte sich in der Folge bei Daimler-Chrysler stärker fokussieren - auf mehr Effektivität "im Doing" und vor allem auf das eigentliche Prozess-Know-how, erläuterte Mahler. Nur so könne man die Rolle als Berater der Business-Lines glaubhaft spielen. Sein Credo: "Früher waren wir im besten Fall Dienstleister, heute sind wir Partner, morgen Business Advisor." Seine Mannschaft sei jedenfalls heute schon in der Lage, "nicht nur Spezifikationen über die Mauer zu werfen". Ohnehin werde die berühmte "Bananensoftware, die beim Kunden reift", nicht mehr akzeptiert. Trotzdem seien die internen Kunden zunächst auch mit einer 80-Prozent-Lösung zufrieden, "wenn man beim nächsten Release-Wechsel nachzieht".
Bestehende Systeme und Prozesse zu standardisieren, Impulsgeber für Innovationen zu sein und für deren konkrete Umsetzung zu sorgen - das dürften nach Ansicht der meisten Kongressteilnehmer die Kernaufgaben der IT in den kommenden Jahren sein. Dabei ist es zwingend erforderlich, dass die IT ihre eigene Wertschöpfung weiter verringert. Entsprechend offen gingen die meisten Redner mit dem Thema Outsourcing um. Dirk Berensmann, IT-Vorstand der Deutschen Postbank AG, sprach in diesem Zusammenhang gar von der "ältesten betriebswirtschaftlichen Methode der Welt". Schon die Getreidebauern im Mittelalter hätten die Vorteile beim Auslagern des Kornmahlens erkannt. Bezogen auf die Gegenwart stellte Berensmann umissverständlich fest: Der Markt für Business Process Outsourcing (BPO) wird auch im Bankenumfeld "wachsen".