Fachabteilung versus IT

Die IT bemüht sich um Kundenorientierung

18.10.2010
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Schatten-IT wird oft geduldet

Von Marktforschern immer wieder betont wird die zunehmende Bedeutung der "Consumerization". So nennt beispielsweise Gartner den Trend, dass Anwender ihre von zu Hause gewohnten Tools und Gadgets auch im Job nutzen wollen. Viele User sehen nicht ein, warum die Ausstattung ihres Arbeitsplatzes hinter der ihres privaten Schreibtischs herhinken soll, so die These. Die Befragung bestätigt das nur zum Teil: Ganze 14 Prozent der Mitarbeiter und Manager in den Fachbereichen messen diesem Aspekt hohe Bedeutung bei.

Zudem stellt jeder zweite befragte Anwender dem Büro-Equipment gute oder sehr gute Noten aus. Die Unzufriedenheitsquote liegt bei elf Prozent. Das ist ein beinahe schon sensationell niedriger Wert, der sich allerdings zum Teil durch den hohen Manager-Anteil in der Befragung erklären lässt. Die Arbeitsplätze von Geschäftsführern und Abteilungsleitern sind meistens besser bestückt als die des Fußvolks.

Nichtsdestoweniger haben 63 Prozent der IT-Bereiche den dringenden Verdacht, dass in den Fachabteilungen nicht genehmigte Hard- und Software eingesetzt wird; 45 Prozent sind sich sogar ganz sicher. Fast drei Viertel der IT-Manager (73 Prozent) dulden diese "Schatten-IT" üblicherweise (15,5 Prozent) oder zumindest in Einzelfällen (57,5 Prozent), während 27 Prozent angeblich niemals eine Ausnahme machen.

Das deckt sich etwa mit den Angaben der Nutzer. Rund ein Drittel der Anwender (36 Prozent) verwendet keine privaten Productivity-Tools am Arbeitsplatz, weil sie im Unternehmen nicht zugelassen sind. Beinahe ebenso viele sagen, sie dürften diese Werkzeuge im Prinzip auch am Arbeitsplatz einsetzen. Das restliche Drittel ignoriert offenbar die Vorgaben der IT und verwendet private Smartphones oder Notebooks (zwölf Prozent der Anwendergruppe), Kommunikations-Tools wie Google Talk oder Skype (22 Prozent) und/oder Social Media (16 Prozent).