Tablets von Asus, HP, HTC & Co.

Die iPad-Verfolger im Detail

09.08.2011
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Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

HP TouchPad - der Nachzügler

Was das äußere Format betrifft, haben sich HPs Tablet-Entwickler eng am Marktführer orientiert. Das TouchPad erinnert mit seinem 9,7 Zoll großen Display und den übrigen Abmessungen an Apples iPad. Allerdings unterscheiden sich die Geräte in ihren inneren Werten. HP spendiert seinem Tablet-Erstling eine Snapdragon-CPU von Qualcomm, die neben einem auf 1,2 Gigahertz getakteten Dual-Core-Prozessor auch einen Grafikchip vorweisen kann. Der Arbeitsspeicher ist mit 1 GB bestückt, die Kapazität des Flash-Speichers beträgt je nach Modellvariante 16 oder 32 GB.

Zur weiteren Ausstattung des TouchPad gehören ein WLAN- und Bluetooth-Modul sowie Stereo-Lautsprecher, die für Tablet-Verhältnisse einen guten Sound bieten. Auf der Frontseite findet sich eine 1,3-Megapixel-Kamera für Videoaufnahmen. Auf eine zweite Kamera auf der Rückseite verzichtet der Hersteller. HP will sein Tablet auch in einer Modellvariante mit 3G-Mobilfunkanbindung und GPS-Funktion herausbringen. Eine LTE-Version soll folgen. Die Verbindung zum PC funktioniert über einen Micro-USB-Port. Ansonsten präsentiert sich die Schnittstellenausstattung eher mager. Es gibt noch Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon. Einen HDMI-Port sowie einen Steckplatz für Speicherkarten sucht der Nutzer vergebens.

WebOS kann überzeugen

Viel Mühe haben sich die HP-Entwickler mit dem Betriebssystem WebOS gegeben. Die auf dem TouchPad installierte Version 3.0 beherrscht Multitasking und die Bedienung über Mehrfingergesten, beispielsweise das Vergrößern und Verkleinern von Web-Seiten und Fotos durch das Ziehen zweier Finger über den Touchscreen. Die Oberfläche wirkt aufgeräumt, da der Startbildschirm weitgehend den laufenden Apps vorbehalten bleibt. Diese können Anwender in Stapeln beziehungswiese als eine Art Stream nebeneinander anordnen.

Sämtliche installierten Anwendungen lassen sich auf einer separaten Seite anzeigen. Zum Schließen werden Apps einfach über den Bildschirmrand hinausgeschoben. Insgesamt muss WebOS in Sachen Bedienkomfort den Vergleich mit iOS und Android nicht scheuen. Einziger Wermutstropfen: Während die Zahl der Apps für die Konkurrenzplattformen in die Hunderttausende geht, kann HP für seine WebOS-Plattform lediglich einen Bruchteil davon vorweisen. Der Hersteller will die Entwickler mit einem SDK für WebOS sowie einem Portierungs-Tool für die Plattform locken. Der Erfolg des TouchPad wird entscheidend davon abhängen, wie schnell es HP gelingt, seinen App-Store zu füllen.

Kommt HP hier voran, hat das TouchPad durchaus Chancen. WebOS in Kombination mit einem guten Display, das die Darstellung mit 1024 mal 768 Bildpunkten auflöst, kann in Sachen Usability überzeugen. Das gilt auch für die Betriebsdauer, die trotz starker Rechenleistung in ersten Tests rund acht Stunden erreicht. Obwohl das TouchPad etwas dicker ist und mit 740 Gramm rund 130 Gramm mehr auf die Waage bringt als das iPad, liegt das Gerät gut in der Hand. Das TouchPad kommt Anfang Juli zu Preisen ab 479 Euro für die 16-GB-Version und 579 Euro für die 32-GB-Variante heraus.

Fazit:

Das "TouchPad" von Hewlett-Packard kann zwar mit guter Technik punkten, liegt mit seiner Plattform jedoch in Sachen Apps weit hinter der Konkurrenz zurück. Außerdem gibt es kleine Schönheitsfehler, die die Usability des Geräts beeinträchtigen. So fehlen Schnittstellen wie ein HDMI-Port oder ein Steckplatz für Speicherkarten. Außerdem ist GPS nur in Kombination der Mobilfunkvariante zu haben - hier wurde augenscheinlich am falschen Platz gespart.