Offshoring in Deutschland

Die Inder sind da

06.09.2010
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Ist der Markt reif?

Quelle: Torsten Gründer
Quelle: Torsten Gründer
Foto: Torsten Gründer

Die steigenden Investitionen der Inder in Mitarbeiter und Niederlassungen sowie erste Übernahmen zeigen, dass die Dienstleister den deutschen Markt als strategisches Geschäftsfeld einordnen. Anfang August hat beispielsweise Wipro das Rechenzentrum der Citibank in Meerbusch übernommen. TCS betreibt bereits seit längerem ein Data Center in Düsseldorf, das der Anbieter von Nokia gekauft hat. "Wir werden die Niederlassung ausbauen, um von dort aus weitere Kunden zu gewinnen und zu betreuen. Düsseldorf ist ein wichtiger Baustein unserer Lokalisierungsstrategie", sagt Sapthagiri Chapalapalli, Deutschland-Geschäftsführer von TCS.

Zuversichtlich sind die indischen Anbieter, weil sich das Outsourcing in Deutschland in den vergangenen Jahren etabliert hat und viele Unternehmen bereits entsprechende Abläufe zur Provider-Steuerung eingeführt haben. Der Schritt zum Offshoring ist dann nicht mehr weit. Besonders affin zeigen sich Konzerne und Mittelständler, die auch sonst international aufgestellt sind. Sie haben weniger Berührungsängste, weil sie oft selbst Geschäftskontakte zu Firmen in den aufstrebenden Industrienationen unterhalten. "Ob sie es wollen oder nicht: Die Deutschen werden mit Indern und Chinesen zusammenarbeiten müssen, weil diese Länder bedeutende Absatzmärkte sind", betont L&T-Infotec-Manager Joshi. "Also sollten die Anwender besser heute als morgen damit beginnen, Erfahrungen zu sammeln."