Big-Blue-Hauptversammlung: Erwartungen weit übertroffen

Die IBM will "PC-Junior" tunen

25.05.1984

LOS ANGELES (CW) - Zwischen 1982 und 1983 haben die Umsatz- und Gewinnzahlen von IBM die Erwartungen des Managements weit übertroffen. Dies erklärte IBM- Verwaltungsratsvorsitzender John R. Opel auf der Hauptversammlung des Unternehmens.

Opel führte diese finanzielle Leistung auf verschiedene Faktoren zurück. So auf die weiterhin andauernde Führung im Bereich der Großrechner und Workstations. Die Auslieferung von Rechnern der 308X- Serie sei stark angestiegen und die Qualität von MVS/XA habe sich schneller verbessert als erwartet.

Jedoch konzedierte Opel, daß der Absatz des billigsten IBM-Personal-Computers "Junior" schwächer ist als erwartet, und deutete eine Serie von Verbesserungen an dem Gerät an. Opel gab damit erstmals zu, daß der "Junior" nicht die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt habe und nicht so erfolgreich sei, wie es geplant gewesen war.

Mit den Änderungen, die bei einem neuen Produkt üblich seien und beim "Junior" gerade erst begonnen hätten, werde der Computer mit besseren "Features" ausgestattet, sagte Opel. In der US-Computerbranche schätzt man, daß IBM in diesem Jahr aufgrund der harten Konkurrenz von Apple und anderer Heimcomputerhersteller statt 550 000 PCjr nur 400000 Stück ausliefern wird.

Gleichzeitig äußerte der IBM-Boß Zuversicht, daß Big Blue sich bei dem Rechtsstreit mit der EG-Kommission behaupten werde. Allerdings seien Berichte, die behaupteten, der Disput sei beigelegt, falsch. Den Absichten Mitbewerbern bereits vor der Einführung die Pläne für neue Großcomputer vorzulegen, will IBM laut Opel aufs Schärfste entgegentreten. Er glaube nicht, daß solche Auflagen einer gerichtlichen Überprüfung standhielten, da die EG-Bemühungen seinen Worten nach auf eine "anmaßende Eigentums-Enteignung" hinausliefen.